Beilngries – Ein Jahr der ganz großen Jubiläen ist 2023 in Beilngries nicht. Das eine oder andere erinnerungswürdige Ereignis in der Stadtgeschichte gibt es aber durchaus, das sich heuer (halb-)rund jährt. Unsere Zeitung hat im Archiv gekramt und eine Auswahl zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Gotteshäuser: Ein großes Fest hat die Beilngrieser Pfarrei St. Walburga im Sommer vor zehn Jahren gefeiert. Damals war die Neuerrichtung der Stadtpfarrkirche genau 100 Jahre her. Das Gotteshaus in seiner neuen Form wurde am 13. August 1913 nach nur rund zweijähriger Bauzeit geweiht. Somit können die Katholiken heuer im Sommer 110-Jähriges begehen. Ebenfalls ein „Jubiläumsjahr“ hat die evangelische Kirche – allerdings ebenfalls kein ganz großes beziehungsweise rundes. Die Christuskirche in Beilngries gibt es seit 95 Jahren, sie wurde am 28. Mai 1928 geweiht.
Das große Markt-Jahr: Beilngries ist dafür bekannt, gerne und groß zu feiern. Vor 20 Jahren wurde man diesem Ruf in besonderem Maße gerecht – und „ganz nebenbei“ entstand auch noch die wohl beliebteste und berühmteste Beilngrieser Großveranstaltung: der Zwiebelmarkt. „950 Jahre Markterhebung“ war für die Stadt der Anlass, um über das gesamte Jahr 2003 hinweg zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zu laden. Den Ausklang sollte Anfang Oktober dann ein Marktwochenende bilden, bei dem ein Produkt in den Mittelpunkt gestellt wird, mit dem sich die Beilngrieser identifizieren können. Schnell war man im „Reich der Zwüfelatscha“ bei der scharfen Knolle angekommen – und so war er geboren, der Zwiebelmarkt, der seither alle zwei Jahre größte Besucherscharen in die Altstadt lockt.
Ein dauerhafter Abschied: Im Beilngrieser Sprachgebrauch ist immer noch vom „Alten Amtsgericht“ die Rede, wenn es um das markante Gebäude nahe der Ringstraße geht, das heutzutage vor allem als Heimstätte der Volkshochschule dient. Ein halbes Jahrhundert hat sich diese Bezeichnung nun schon erhalten, obwohl es das Amtsgericht seither nicht mehr gibt. Dessen endgültiges Aus in Beilngries wurde zum 1. Juli 1973 vollzogen.
Die Städte-Partnerschaften: Die Jahre, die mit einer „3“ oder einer „8“ enden, sind in Beilngries jeweils Partnerschafts-Jubiläumsjahre. Sowohl die Freundschaft zu Garda als auch die zu Burgeis wurde in einem Jahr mit einer solchen „Endung“ offiziell besiegelt. Garda hatte dabei die Nase ein wenig vorne – hier kann heuer bereits das 20-Jährige gefeiert werden. Die auf persönlicher Ebene schon sehr lange bestehende Freundschaft zu Burgeis wurde dann im Jahr 2008 offiziell beurkundet, sodass heuer der 15. Geburtstag dieser Städte-Partnerschaft gefeiert werden darf.
Große Spatenstiche in der „Neuzeit“: Blickt man auf die jüngere Beilngrieser Geschichte, so haben die drei Baustellen, die wohl das größte öffentliche Interesse erregt haben, ihren Anfang jeweils in einem „3er“- oder „8er“-Jahr genommen. Gleich zwei bedeutsame Spatenstiche gab es im Jahr 2013: Zum einen wurde der Bau der Mehrzweckturnhalle nahe Mittelschule und Realschule in Angriff genommen, die heute freilich besser als „Bühler-Halle“ bekannt ist – und die Beilngries in Sachen Veranstaltungsstätte in neue Sphären vorstoßen ließ. Im selben Jahr gingen auch die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Haus des Gastes los, bei denen das geschichtsträchtige Gebäude von Grund auf überholt wurde – sowohl als Standort der Touristinformation als auch als Tagungs- und Veranstaltungsort.
Fünf Jahre später nahm dann eine Baustelle ihren Anfang, von der viele Beilngrieser über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg gedacht hatten, dass sie nie Realität werden wird: die Errichtung der Umgehungsstraße. Doch die Bagger sollten tatsächlich anrücken, der erste Bauabschnitt konnte in Angriff genommen werden – und der 23. März 2018 ging in die Beilngrieser Geschichte ein als der Tag des offiziellen Umgehungsstraßen-Spatenstichs.
DK
Das Amtsgericht wurde 1973 aus Beilngries abgezogen. Foto: F. Rieger
Den Beilngrieser Zwiebelmarkt gibt es seit 20 Jahren. Foto: F. Rieger (Archiv)
