Beilngries
Reife Leistungen und gute Chancen

Mittelschule Beilngries: Entlassfeier für 75 Jugendliche der neunten und zehnten Jahrgangsstufe

22.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:52 Uhr

Den Schulbesten aus der neunten und zehnten Jahrgangsstufe gratulierten Rektorin Elisabeth Stockmann (von links), Konrektor Ronald Linder, die Gemeindeoberhäupter Rita Böhm (5. von rechts) und Helmut Schloderer (4. von rechts) sowie Andreas Stini (rechts) als Vertreter des Elternbeirats. Foto: Nusko

Beilngries – Insgesamt 75 Schülerinnen und Schüler aus der neunten und zehnten Jahrgangsstufe hat die Mittelschule Beilngries am Donnerstag feierlich entlassen. Erstmals nach zwei Jahren ging die Veranstaltung wieder in größerem Rahmen in der Bühler-Halle über die Bühne.

Das Programm begann mit einem Vortrag der Instrumentalgruppe der Mittelschule unter Leitung von Hans Haas. Sie spielte den Titel „Circle of Life“ von Elton John. Dieser passte sehr gut zu den anschließenden Ansprachen, bei denen immer wieder betont wurde, dass die Absolventen einerseits zwar den ersten bedeutenden Abschnitt ihres Daseins hinter sich gelassen, andererseits aber noch etliche weitere Stationen im Kreis des Lebens vor sich hätten.

Die einleitenden Worte sprach Konrektor Ronald Linder. Er begrüßte neben den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften auch zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen den ehemaligen Schulleiter Ewald Schiebel. Linder wies ebenfalls darauf hin, dass auf die Jugendlichen nach dem Abschluss ihrer Prüfungen weitere Herausforderungen zukommen würden. Dabei seien sie nun mehr als bisher gefordert, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Sehr verbunden zeigte sich der Konrektor den Mitgliedern des Elternbeirats, die sich nicht nur im Zusammenhang mit dem in diesem Jahr wieder abgehaltenen Abschlussball der Mittelschule in das Schulleben eingebracht hätten.

Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) stellte fest, eine Abschlussfeier sei Anlass zu gratulieren. Er beglückwünschte neben den Entlassschülern auch Rektorin Elisabeth Stockmann, die nun das erste Jahr als Leiterin der Beilngrieser Mittelschule hinter sich habe, und bedankte sich bei ihr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Das Stadtoberhaupt betonte, hinter den Jugendlichen liege eine „anspruchsvolle Zeit“, aber auch eine Lebensphase, die bei ihnen zu vielen Erkenntnissen geführt habe. Schloderer sagte ferner, die Lehrkräfte hätten alles daran gesetzt, ihre Schützlinge zum Lernen zu motivieren. Auf diese Unterstützung müssten die jungen Leute künftig jedoch verzichten. Andererseits würden ihnen nun viele Wege offenstehen, sei es bei einer Berufsausbildung oder auch an einer weiterführenden Schule. Dies gelte es zu schätzen, denn derartige Lernmöglichkeiten seien nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Der Bürgermeister appellierte außerdem an die Entlassschüler, ihrer Mittelschule gewogen zu bleiben und „gute Botschafter“ für sie zu sein. Zudem wünschte er ihnen die „Fähigkeit, auch einmal Enttäuschungen auszuhalten“.

Die Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU) sagte, nach einer langen Schulzeit mit viel Lernen hätten sich die Teenager ihren Abschluss verdient. Sie verwies zudem auf die momentan große Auswahl an Ausbildungsplätzen in zahlreichen Berufszweigen, die „viele Jahrgänge vor euch nicht hatten“. Gerade im Handwerksbereich und bei praktischen Berufen sei Nachwuchs gefragt wie noch nie. „Verpasst diese Chance nicht“, gab Böhm den jungen Leuten mit auf den Weg und appellierte außerdem an sie, sich in ihren jeweiligen Wohnorten auch in das Ehrenamt einzubringen. Dies solle „vielleicht nicht gleich, aber irgendwann dann schon“ sein, denn „die Kommunen brauchen euch“.

Namens des Elternbeirats gratulierte Andreas Stini den jungen Leuten. Er erinnerte daran, dass ihnen besonders auch aufgrund der zusätzlichen Belastungen durch Corona in den vergangenen Jahren „einiges abverlangt“ worden sei. Nun gelte es für sie, mit kräftigem Einsatz „neue Lebensziele zu verwirklichen“. Diesbezüglich appellierte er: „Bleibt bei den Entscheidungen im Leben immer Mensch und achtet auf eure Gesundheit. Ihr habt nur eine davon.“

Anschließend blickten Sprecherinnen und Sprecher der neunten und zehnten Klassen auf ihre Schulzeit zurück. Sie zeigten sich dabei allen, die sie auf diesem Weg begleitet und unterstützt hatten, sehr verbunden und erinnerten außerdem anhand zweier Präsentationen an ihre Abschlussfahrten. Die neunten Klassen verbrachten „Tage in Nürnberg“ und die zehnten Klassen vermittelten Eindrücke über ihren Aufenthalt in Hamburg.

Zum Programm zählte auch wieder die Ehrung der erfolgreichsten Abschlussschülerinnen und -schüler. In der zehnten Jahrgangsstufe waren dies Barbara Kneifel (Notendurchschnitt 1,44), Lukas Forster und Celine Hagner (beide 1,67) sowie James Hack (1,78). In der neunten Jahrgangsstufe erzielten Niklas Schmidt (1,50), Alina Altuntas (2,10) sowie Lea Kammerl und Maja Meljankic (beide 2,20) die besten Ergebnisse.

Unmittelbar im Anschluss an die Veranstaltung begann ebenfalls in der Bühler-Halle der diesjährige Abschlussball der Beilngrieser Mittelschule.

WIE BEI EINEM WICHTIGEN FUSSBALLTURNIER

Zum ersten Mal in ihrer Amtszeit hat Rektorin Elisabeth Stockmann die Entlassschüler und -schülerinnen der Mittelschule Beilngries verabschiedet. Sie bediente sich dabei etlicher Metaphern aus dem Bereich des Fußballs und verglich die Schuljahre mit „den schwersten Fußballturnieren der Welt“. Auch bei diesen würden die Spielerinnen und Spieler „dem Erreichen der Endrunde entgegenfiebern“.

Die Schulleiterin begann mit der Phase der Einschulung und sagte, diese sei beim Fußball einer Qualifikationsrunde gleichzusetzen. Bereits zu diesem Zeitpunkt würden erste Eindrücke vermittelt. Jedoch sei schon manche Einschätzung „durch den tatsächlichen Spielverlauf mit all seinen Unwägbarkeiten widerlegt“ worden. Die Jahrgangsstufen eins und zwei der Schule könne man mit Freundschaftsspielen vergleichen, bei denen jeder die Möglichkeit habe, seinen „individuellen Rhythmus“ zu finden. In der Jahrgangsstufe drei würden „erste Testspiele hinzukommen“ und im folgenden Schuljahr gelte es bereits, Qualifizierungsspiele zu überstehen. Bezogen auf das fünfte und sechste Schuljahr sprach Stockmann von „ersten Gruppenspielen der Vorrunde“, bei denen schon wichtige Punkte eingefahren werden könnten. Mit den Klassen sieben und acht seien auch für die Entlassschüler in Beilngries dann „die ersten Entscheidungsspiele der Gruppenphase“ hinzugekommen. Dabei habe bereits mancher „kräftiger hintreten“ müssen, um seine Tore zu schießen. Im neunten und zehnten Schuljahr hätten die Finalspiele angestanden, bei denen den Schülerinnen und Schülern alles abverlangt worden sei. Manche von ihnen hätten sogar zum Elfmeterschießen, sprich zur mündlichen Nachprüfung antreten müssen. Letztlich seien die Absolventinnen und Absolventen jedoch bis zum Titelgewinn gelangt. Einige von ihnen hätten sogar die Torschützenliste angeführt, in der Schule nenne man sie Klassenbeste.

Die Rektorin zeigte außerdem auf, dass „jeder von euch durchschnittlich mehr als 10000 Stunden benötigt“ habe, um ins Finale zu kommen. Dabei seien die persönlichen Trainingszeiten, also Hausaufgaben, noch gar nicht berücksichtigt. Dies entspreche ungefähr 450 Tagen mit jeweils 24 Stunden oder einem Jahr und drei Monaten an einem Stück.