Manch einem dürfte der Name Abbé Honoré Ouédraogo ein Begriff sein: Beilngrieser Katholiken sind seit 2005 mit dem Priester aus Burkina Faso freundschaftlich verbunden. Jetzt bittet er für ein Gartenprojekt in seiner Heimat um Unterstützung.
Abbé Honoré Ouédraogo hatte damals in Deutschland studiert, ist nun seit zehn Jahren wieder in seiner Heimat, blieb mit den Beilngrieser aber in Kontakt und kommt fast jeden Sommer für drei Tage in die Altmühlstadt.
Anfang 2021 spendeten viele in Beilngries und Umgebung für den Neubau von Klärgruben im Gefängnis von Tenkodogo, dort war Abbé Honoré damals Pfarrer. Seit zwei Jahren wirkt er nun als Regens im Priesterseminar von Koumi.
Auch heuer konzelebrierte er bei einem Sonntagsgottesdienst in der Beilngrieser Pfarrkirche Ende August und stellte bei seinem Besuch ein neues Gartenprojekt vor – ein Herzensanliegen für ihn und die Priesteramtskandidaten.
„Selbstfürsorge für das Wohlergehen der Gemeinschaft“
Er sagt dazu: „Seit einigen Jahren ist unser Seminar in Burkina Faso Teil einer Dynamik der Selbstfürsorge für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft. Nach einer theoretischen Zeit gingen wir zum Handeln über. Davon zeugt die Schaffung eines Gartens zur Förderung des Wohles der gesamten Gemeinschaft. In dem Bewusstsein, dass die geistige und körperliche Gesundheit von einer ausgewogenen und gesunden Ernährung abhängt, investieren die Seminaristen in diese gärtnerische Tätigkeit, indem sie ihre Produktion abwechseln, die Qualität ihrer Produkte sicherstellen und darüber wachen, was sie verbrauchen.“
Von Salat bis Papaya
So habe sich im Studienjahr 2022-2023 das vierte Jahr der Theologie um die Salat- und Tomatenproduktion gekümmert, das dritte Jahr der Theologie um die Produktion von Zucchini und Auberginen, das zweite Jahr der Theologie um Chili, grüne Bohnen und Salat. Das erste Jahr der Theologie beschäftigte sich mit der Produktion von Zwiebeln, die in Verbindung mit Papayabäumen angebaut wurden. „In diesem Jahr haben wir Papayapflanzen in Produktion“, so der Regens.
„Basierend auf den Erfolgen dieses Experiments sowie auf den Einschränkungen und Schäden, die durch Tiere verursacht wurden, und im Hinblick auf Verbesserung wollen wir um Ausrüstung bitten, um die Sicherheit unserer Ernten zu gewährleisten und auch unsere Produktionskapazität zu stärken.
Dieses Material dient als Sprungbrett für unsere Initiative“, erklärt Abbé Honoré Ouédraogo und nennt als nötige Geräte vier Freischneider, eine Schnecke, zehn Rollen Drahtgeflecht, Tropfbewässerungssets und Polyter.
Er beschreibt diesen Bedarf wie folgt: „Der Freischneider ist ein multifunktionales Werkzeug, mit dem man pflügen, jäten sowie Büsche und Gräser in Rekordzeit schneiden kann. Mit der Schnecke kann man Löcher für unterschiedliche Bepflanzungen auf effiziente Art und Weise graben. Die Umzäunung dient dem Schutz der Gärten vor streunenden Tieren des Dorfes. Polyter GR wird es uns ermöglichen, einen botanischen Garten anzulegen, mit vielen Bäumen, die vom Aussterben bedroht und uns dennoch wegen ihrer medizinischen Eigenschaften sehr nützlich sind. Polyter GR ist ein superabsorbierendes, zellulosebasierendes Hydrogel und gleichzeitig Bodenaktivator, Nährstoff- und Wasserspeicher.“
Bitte um Spenden
Für all das brauche es insgesamt 3331,60 Euro, wie die detaillierten Rechnungen aufzeigen. Abbé Honoré Ouédraogo und seine Mitstreiter hoffen, auch bei dieser Initiative wieder auf finanzielle Unterstützung aus der Region Beilngries zählen zu können. Es gibt für dieses Gartenprojekt wieder ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Altmühl-Jura eG: DE 53 7606 9462 0302 5748 37, Daniela Hieke.
dh
Für ein Gartenprojekt in Burkina Faso hofft man nun auf Spenden aus dem Altmühltal. Foto: Abbé Honoré Ouédraogo
