Wenn überall „Hoderlumpa rumlaffa“
Premiere in Adelschlag: Pfarrverband organisiert Kabarettabend in Maschinenhalle – 350 Besucher

25.10.2023 | Stand 25.10.2023, 21:00 Uhr

Das Trio „Bauernseufzer“ und die „Tanngrindler Musikanten“ traten beim ersten Kabarettabend des Pfarrverbands Adelschlag auf.

Ein dirigierender Pfarrer, stimmungsvolle Blasmusik kombiniert mit Oberpfälzer Couplets und Wirtshausmusik – so könnte man den Kabarettabend des Pfarrverbands Adelschlag in Worte fassen. 350 Besucher erlebten auf Gut Wittenfeld einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend mit dem Trio „Bauernseufzer“ und den „Tanngrindler Musikanten“.

Nach einem schwungvollen musikalischen Einmarsch aller Mitwirkenden wurde spätestens mit dem Bayerischen Defiliermarsch deutlich, dass auf Gut Wittenfeld echte bayerische Volksmusik zu hören sein wird. Hierzu durfte Pfarrer Florian Leppert, von dem auch die Idee für den rundum gelungenen Abend stammte, gleich zum Dirigierstab greifen. Dem Auftakt durch die „Tanngrindler Musikanten“ folgte in der zum Konzertsaal umfunktionierten Maschinenhalle der Familie Muhr ein abwechslungsreiches Programm, welches von Witz und Humor, aber auch einigen nachdenklichen Gedanken geprägt war. Mit dem Programm „Fuxdeiflswild“ besangen die Akteure des Abends sämtliche Störfaktoren des Alltags, welche jeden „fuxdeiflswild“ machen. So wurde von den „Bauernseufzern“, den zweiten Hauptakteuren, aus dem oberpfälzischen Deining im Lied über den Dampfstrahler die Liebe so manchen Dorfbewohners zum selbigen auch als Hochdruckreiniger bekannten Arbeitsgeräts besungen. Sängerin Crissy (Simon) nahm diesen nicht nur gesanglich auf die Schippe, sondern machte ihn mit einer Wasserpistole auch für das Publikum in den vorderen Reihen spürbar. Gemeinsam mit Markus Moosburger und Stefan Brock sorgte diese nicht nur mit Gesang, sondern auch Wortwitz und Kabarett für Stimmung. So wird gleich zu Beginn ein Paar im Publikum ausgemacht, welches den Abend über immer wieder ins Programm eingebaut wurde. Auch Leppert, den die Gruppe seit seiner Kaplanszeit in Deining persönlich kennt, fand immer wieder Erwähnung. Abwechselnd mit den „Tanngrindler Musikanten“ boten die Musiker ein über zweistündiges Programm. Doch nicht nur die „Bauernseufzer“ mit ihrem Loblied auf die Gefriertruhe, der verzweifelten Brautschau und dem Eheauffrischungskurs für zwei Paare sorgten für Unterhaltung.

Auch die Tanngrindler, eine der besten Tanzbodenkapellen in Bayern, bewiesen ihr gesangliches Talent. So sah die Gruppe um Leiter Frieder Roßkopf „su manchen Hoderlumpen rumlaffa“ und verhieß im gleichnamigen Lied „A Wunder“ so manch Wundervolles. Auch im Zusammenspiel überzeugten beide Gruppierungen, insbesondere Klarinettistin Daniela Scheurer im gesanglichen Duett mit Crissy Simon bei der gemeinsamen Suche nach einem Traummann im Internet. Der Funke der Begeisterung sprang von Anfang an aufs Publikum über und zeigte sich beim Stück „Bierbauch-Hasi“. Dass Moosburger mit dem Lied „I hob bei jeder Resi Glück“ gleich zweimal im Saal fündig wurde, sorgte ebenso für Erheiterung wie seine flotte Sohle, die er mit einer der beiden Herzensdamen aufs Parkett legte. Die im Dialekt vorgetragenen Gstanzl wurden von Brock zugleich („für die Preißn im Saal“) ins Hochdeutsche übersetzt. Hierbei sorgte nicht nur der „Kuahstoi“, welcher kurzerhand zur „Rindviehgarage“ wurde, für die eine oder andere Lachträne.

Am Ende eines gelungenen Programms gab man dem Publikum noch eine Portion Gelassenheit mit auf den Weg nach Hause: „Aber man muss auch mal Dinge hinnehmen, die man ohnehin nicht ändern kann.“ Mit dem abschließenden Wunsch nach der „Weisheit, das oane vom anderen zu unterscheiden“, endete ein kurzweiliger Abend. Bei der lautstark geforderten Zugabe erhielt das Publikum dann gleich die passende Medizin für die gewünschte Gelassenheit. „Scheiß da nix, dann feid a nix“, sollten alle dieses „Mantra mäßig mitsingen“, wie der Leiter der Tanngrindler empfahl. „Ihr werdet sehen, da gehts euch gut und ihr müsst keinen Haufen Geld dafür zahlen.“ Dies tat das begeisterte Publikum ebenso wie, vom mit der Quetschen im Saal umherspringenden Moosburger aufgefordert, zu schunkeln.

EK