Ergreifende Momente
Ostkirche feiert in Eichstätt ukrainische Feste nach

24.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:51 Uhr

Ukrainer bildeten die geografischen Konturen ihres Heimatlandes im Innenhof des Priesterseminars nach. Foto: Luff

Es war ein ergreifender Moment, als die ukrainische Gemeinde, die sich im Collegium Orientale in Eichstätt versammelt hatte, mit mehr als 100 Menschen im Innenhof des Priesterseminars die geografischen Umrisse ihres Heimatlandes nachbildete und dazu die Nationalhymne sang.



Mykola Dobra, der Vizerektor des Collegiums, hatte zur Nachfeier mehrerer ostkirchlicher Feste eingeladen und viele Familien, Paare und Einzelpersonen kamen, um das orthodoxe Neujahr (14. Januar), Epiphanias (19. Januar) und die Taufe Jesu nachzufeiern. Zugleich waren deutsche Helfer unter den Gästen: Es waren Vermieter, Sprachlehrer und ehrenamtliche Helfer, unter anderem von der Caritas und den Maltesern, die es den ukrainischen Flüchtlingen in den vergangenen elf Monaten leichter gemacht hatten, sich in ihrer neuen Heimat Deutschland einzuleben.

„Wir sind eine Familie und möchten den Deutschen Dank sagen für die herzliche Aufnahme, für die große Hilfe und Unterstützung, für die überwältigende Anteilnahme an unserem Schicksal“, fasste eine der ukrainischen Organisatorinnen der Feierlichkeiten die Intention der Gastgeber zusammen. Im großen Speisesaal des Priesterseminars wurde dann Epiphanias nachgefeiert, das Fest der Erscheinung des Göttlichen in der Person Christi, und zugleich die Taufe Christi. Verbunden war dieses Fest mit einer Fülle an kulinarischen Köstlichkeiten, aber auch mit einer Ansprache des Vizerektors, einer Schweigeminute für die im Krieg Gefallenen und mit einer Lichtzeremonie, denn das Licht bedeutet auch in der Ostkirche die Hoffnung.

Ukrainische Kinder trugen auswendig Verse vor und für die musikalische Umrahmung sorgten unter anderem ein Chor und eine Bandura-Spielerin, die ihrem virtuosen Spiel einen glasklaren Gesang beisteuerte. Mykola Dobra stimmte mit allen Anwesenden das Weihnachtslied „Stille Nacht“ in ukrainischer und in deutscher Sprache an und brachte die Emotionen auf den Punkt, als er sagte: „Ihr Deutschen seid zu unserer Familie geworden. Ohne euch wäre das ein kaltes und ungemütliches Eichstätt geworden.“

rlu