Nach dem Bekanntwerden der Vertuschungsvorwürfe von sexuellen Missbrauch gegen den früheren Eichstätter Bischof Alois Brems rückt in dessen Geburtsstadt die Neubewertung seines Lebenswerks in den Fokus.
Konkret steht nach Angaben einer Sprecherin der Stadt auch die Umbennung der nach dem früheren Oberhirten benannten Straße auf dem Seidlkreuz im Raum. „Die Stadt Eichstätt ist tief erschüttert und bestürzt angesichts der immer weiter zu Tage tretenden Vorwürfe gegenüber Bischof Brems sowie weiteren Beschuldigten und ist in Gedanken bei den Opfern, die Unaussprechliches erleiden mussten“, teilte die Sprecherin unserer Eichstätter Redaktion mit.
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Bischof Gregor Maria Hanke hatte am Donnerstag mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts auch Kommunen und Institutionen, die Brems gewürdigt haben, „das Gedenken an ihn ihrerseits zu überdenken“. Die Bitte nehme die Stadt Eichstätt sehr ernst, so die Sprecherin.
Nachdem die Ehrenbürgerwürde, die Brems im Mai 1980 bekommen hat, mit dem Tod erlischt, sehe man hier keinen Handlungsbedarf. Anders verhalte es sich mit dem Straßenzug auf dem Seidlkreuz: „In damals ehrendem Gedenken an Alois Brems hat die Stadt Eichstätt im einstigen Wohn-Neubaugebiet Seidlkreuz-Ost per Stadtratsbeschluss am 26. September 1996 eine Straße nach dem Bischof benannt“, erläuterte die Sprecherin. „Mit dem heutigen Wissensstand steht eine Umbenennung des Straßenzuges im Raum.“ Die Entscheidung müsse allerdings der Eichstätter Stadtrat treffen. Die Verwaltung leite gerade die notwendigen Schritte für eine Entscheidung im Gremium in die Wege.
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