Mühlheim
Mühlheim feiert den Fasching mit einem kurzweiligen Umzug – Party am Lindenplatz

Diesmal ganz legal!

19.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:40 Uhr

21 Gruppen zogen am vergangenen Samstag in Mühlheim beim Umzug durchs Dorf, Fotos: Graf

Genau das ist das Schöne an Faschingsumzügen: Man ist zwar umgeben von globalen, nationalen und regionalen Aufregern, aber unter dem Deckmantel des Faschings scheint alles ganz locker, weil mit großem Humor und ausschweifender Lässigkeit genommen. So auch am vergangenen Samstag, als sich in Mühlheim (Gemeinde Mörnsheim) nach zweijähriger Coronapause wieder ein Faschingsumzug formierte.

Egal ob Themen aus dem Dorf oder deutschlandweite Krisen: Für jeden Zuschauer war am Samstag etwas dabei. Zu verdanken war es den Mitgliedern der Dorfgemeinschaft Mühlheim, denen es wieder einmal gelungen war, einen äußerst abwechslungsreichen, farbenprächtigen und kurzweiligen Gaudiwurm mit insgesamt 21 Gruppen durchs Dorf vorbei an mehreren hundert begeisterten Zuschauern zu schicken. Ausgehend vom Feuerwehrhaus, wo Franz Spiegel alles unter Kontrolle hatte, schlängelte sich der Umzug durch den Ort – dabei ist das Wort schlängeln in Mühlheim tatsächlich wörtlich zu nehmen, denn der Gaudiwurm beschrieb auf seinem etwa einstündigem Lauf durch Ort tatsächlich eine S-förmige-Kurve.

Pünktlich um 14 Uhr ging es los, und die Zuschauer bekamen einen Schnelldurchlauf durch die wichtigsten Dorfthemen geliefert, garniert von bunten Gruppen, Garden und Spaßmachern.

Mit dabei war etwa ein mobiler Edeka-Markt, der die örtlichen Banken vergessen machen soll. „Die Raiffeisen und die Sparkasse homs beide gecheckt, dass sogar as Göd in Mernsa varreckt“, stand auf dem mobilen Supermarktwagen geschrieben. Ein weiterer Wagen ließ die illegale Coronaparty vor zwei Jahren Revue passieren. Eine Gruppe aus Tagmersheim zeigte, wie eine Après-Ski-Party funktioniert. „Auch trinken ist ein Sport“, tönte es lautstark aus den Boxen. Außerdem waren etwa auch ein Eiffelturm, ein überdimensionaler Bierkasten und eine Zauberschule in Mühlheim mit dabei. Die Klimakleber bekamen ebenfalls ihr Fett ab: „Kleb dich nicht fest, lerne lesen und schreiben.“ Selbst der Fachkräftemangel wurde thematisiert. Über all den Themen schimmerte wohl auch der friedliche Wettkampf um wummernde Dezibelzahlen oder gar Traktorpferdestärken durch. Zum Abschluss des Umzugs versammelten sich die Beteiligten und Zuschauer noch am Lindenplatz und der Umzug ging nahtlos über in eine Dorfparty – in diesem Jahr ganz legal.

gfs