Kind im Mittelpunkt
Montessori-Schule in Kösching feiert 20-jähriges Bestehen mit Schulfest

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:44 Uhr

„Montessori Kösching – Herzlich Willkommen“: Mit diesen Schildern begrüßten die Schüler die zahlreichen Gäste, die zum Schulfest gekommen waren. Fotos: Werner

Im Rahmen eines Schulfestes blickte die Montessori-Schule in Kösching auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück. Mit viel Musik, Gesang und Tanz wurde das 20-jährige Bestehen der Schule gefeiert, bei dem Hunderte Gäste erschienen waren.

Die Geschichte der Schule startete im Juni 2000 mit dem Aufruf einiger Eltern zur Gründung einer Montessori-Schule. Das bisherige Grundschulangebot genügte ihnen nicht, deshalb organisierten sie sich in einem Verein und haben letztlich innerhalb von „zwei Jahren den Schulbetrieb unter ziemlich schwierigen Bedingungen zum Laufen“ gebracht, fasste Theresia Kuhn, Leiterin der Grundschule, zusammen. Die erste Klasse mit damals 21 Kindern wurde in Räumlichkeiten in Stammham unterrichtet. Im Laufe der Jahre stieg die Nachfrage kontinuierlich – der Platz in Stammham reichte nicht mehr aus und die Schule fand neue Räume in Kösching.

Notwendigkeit für Mittelschule war gegeben



Gebaut und erweitert wurde die Schule in den folgenden Jahren immer wieder: Seit 2013 gibt es außerdem eine Montessori- Mittelschule. „Ein gewagtes Projekt“, betonte Kuhn. Die Notwendigkeit sei jedoch vorhanden gewesen. Letztlich zeigte sich: „Das Lernen nach Maria Montessori funktionierte auch in der Sekundarstufe“, sagte Sabine Wagener , Leiterin der Sekundarstufe. „Die Idee ist aufgegangen.“

Im Mittelpunkt des Bildungskonzepts nach Maria Montessori steht das Kind und dessen Beobachtungen. Das Lernen der Kinder soll an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Freiarbeit und Projekttage gehören zum Schulalltag, so sollen die Kinder selbstständiger werden.

Heute: 180 Schüler und 33 Pädagogen



Kuhn resümierte: In den vergangenen Jahren habe es viele gute Tage gegeben, „an denen alles hell leuchtet und an denen das Lachen echt war“. Die Schulleiterinnen nutzen die Gelegenheit, um sich bei den Menschen zu bedanken, die zum Entstehen, Wachsen und Gelingen der Schule beigetragen haben: Bei Vorständen, Aufsichtsräten, Schulpersonal und Pädagogen und bei den Eltern und Schülern für das entgegengebrachte Vertrauen. Besonderer Dank galt auch der ehemaligen Schulleiterin Ute Hesse-Hedayati, die maßgeblich die Schule geprägt habe, betonte Kerstin Hasselbach vom Montessori-Trägerverein. „Heute haben wir 180 Schülerinnen und Schüler, 33 Pädagogen und ganz nebenbei entstand noch ein Kinderhaus für 80 Kinder“, sagte Hasselbach. „Diese Erfolgsgeschichte dürfen wir heute feiern.“

Musik, Tanz und Theater



Während des Festes sorgten die Schüler für kurzweilige Aufführungen zwischen den Reden – von Gitarren- und Flötenmusik bis hin zu Chorgesängen und Tänzen war einiges geboten. Den Nachmittag rundeten verschiedene Theateraufführungen in den Aulen von Grund- und Mittelschule ab. Besonders viel Spaß für die Kinder bot an diesem Nachmittag das Spielmobil. Seifenblasen und Malkreiden lagen für die Kleinen bereit.

„Bei Montessori wird die Individualität und das Wachstum jedes Kindes in den Vordergrund gestellt“, sagte Köschings Vize-Bürgermeister Dieter Betz. In Kösching sei hier eine einzigartige Lernumgebung geschaffen worden. Die Freude über das 20-jährige Bestehen sei groß – „ein Meilenstein in der Bildungsgeschichte der Marktgemeinde“, betonte Betz. Das Konzept habe sich bewährt, die Talente der Kinder könnten sich hier entfalten. Es könne auf eine Zeit voller „Lachen, Lernen und Wachstum“ zurückgeblickt werden.

Zertifikat für „Große Arbeit“



Das Schulfest wurde auch dafür genutzt, die Schüler der achten Klasse vor großem Publikum für ihre „Große Arbeit“ zu würdigen. Die Arbeit ist zum Abschluss der Montessori-Zeit ein besonderer Höhepunkt, sagte Wagener. „Die Schüler haben sich ein Jahr lang mit einem Thema beschäftigt.“ Das Thema ist aus vielfältigsten Bereichen frei gewählt und umfasst einen praktischen und theoretischen Teil. So haben die Schüler in den vergangenen Monaten beispielsweise ein Insektenhotel gebaut, einen Roller restauriert oder einen Zweiteiler genäht. „Es ist spannend, zu sehen, mit wie viel Kreativität ihr etwas geschaffen habt“, lobte Wagener. Die Leistungen der Schüler wurden von einer Jury bewertet, die sich aus verschiedenen Vertretern der Öffentlichkeit zusammensetzt.