„Singen macht Spaß“
Klaudia Vogt gründet Kinderchor für Mädchen und Buben aus der Großgemeinde Beilngries

27.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:20 Uhr

Ein neues Projekt ruft die Beilngrieserin Klaudia Vogt ins Leben: Sie bietet einen Kinderchor an. Erstes Treffen ist am 14. Juni. Foto: Adam

Einfach vorbeikommen und mitsingen: Unter diesem Motto lädt Klaudia Vogt Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren aus der Großgemeinde Beilngries ein, bei ihrem neuen Kinderchor „SingSang“ mitzumachen.

Erstes gemeinsames Singen ist nach den Pfingstferien am Mittwoch, 14. Juni, um 16 Uhr im Alten Feuerwehrhaus. Vorkenntnisse oder Anmeldung sind nicht nötig, die wöchentlichen Treffen bis zum Beginn der Sommerferien sind „Schnupperphase“. Einmal, zweimal oder jedes Mal dabei sein – alles ist möglich. Erst ab Oktober will die pensionierte Grundschullehrerin feste Anmeldungen entgegennehmen – aber auch dann bleibt die Teilnahme am Chor kostenfrei.

„Große Bereicherung für das Leben“



„Eine echte Herzensangelegenheit und bereits für Kinder ein Gemeinschaftserlebnis, das große Bereicherung für das Leben ist“, das sei gemeinsames Singen und Musizieren, sagt Vogt. Deshalb habe sie schon Anfang 2020 die Idee gehabt, in Beilngries wieder einen Kinderchor zu etablieren. Durch Corona wurde sie ausgebremst, jetzt aber sei endlich einschränkungsfrei die Umsetzung möglich.

„Wir werden Lieder und Kanons zu den Jahreszeiten singen, Lieder aus Bayern, aus Deutschland und aus anderen Ländern, wir werden Lieder rhythmisch oder mit Gesten gestalten und wir werden bei passender Gelegenheit unsere Lieder sogar in der Öffentlichkeit vortragen. Wichtig ist: Es soll Spaß machen – denn Singen macht Spaß“, sagt Vogt. Sie selbst wird mit der Gitarre begleiten und ihre Begeisterung an der Musik gern an den jungen Nachwuchs weitergeben.

„Lebenslänglich“: Die Liebe zur Musik



Erfahrung hat Klaudia Vogt dafür genug – im Bereich Musik und auch als Pädagogin. Sie besuchte das musische Gymnasium, gehörte bereits im Alter von 22 Jahren dem Beilngrieser Dreigesang an und singt auch heute noch aktiv im Chor Cantabile. „Lebenslänglich“ sei ihre Liebe zur Musik, versichert Vogt.

Das bemerkten auch die Schüler und Lehrer an der Grundschule in Sandersdorf, an der Vogt viele Jahre als Rektorin arbeitete und eine wöchentliche „Singstunde“ für Lehrer und Kinder initiierte. „Dafür kam viel positive Rückmeldung. Es stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl, weil die ganze Schule ein gemeinsames Lieder-Repertoire hatte. Fast wöchentlich kam ein neues Lied hinzu, es war seelischer Ausgleich für alle und bestes Mittel gegen jeden Stress“, erinnert sich Vogt fast etwas wehmütig.

Und tatsächlich gibt sie zu: „Das Singen mit den Kindern hat mir schon sehr gefehlt, als ich in den Ruhestand ging, auch wenn ich mich in der ersten Zeit mit Kalligraphie beschäftigt habe.“ Jetzt freue sie sich umso mehr wieder verstärkt auf die Musik und vor allem auf viele begeisterte kleine Sänger.

Chöre brauchen dringend Nachwuchs



Für die Mädchen und Buben sei das Mitwirken im Kinderchor wichtiger Ausgleich und wertvolle Erfahrung, „weil Musik in den Schulen leider immer mehr zur Nebensache wird“. Eine Entwicklung, die nicht zuletzt für Erwachsenenchöre verheerende Auswirkungen habe, „weil der Nachwuchs fehlt, die Chöre überaltern und aussterben, wenn nicht bereits Kinder erkennen können, wie wunderbar gemeinsames Singen sein kann“.

„SingSang“ hat Vogt ihren Chor getauft und will mit dem fröhlichen Namen schon von Beginn an ausdrücken, dass es nicht um Perfektion und Leistung geht, sondern um kindlich-spontane Begeisterung – und ja, eben um Singen, Singen, Singen. „Ich hoffe, es kommen viele Kinder zum Schnuppern vorbei, denn umso mehr mitmachen, umso schöner wird es für alle. Vielleicht gelingt uns dann ja schon ein kleines Ständchen beim Altstadtfest“, plant Vogt.

Willkommen sind Kinder aller Konfessionen. „Es ist kein kirchlicher Chor, auch wenn wir vielleicht bei manchen kirchlichen Ereignissen auftreten werden. Aber genauso kann ich mir Singen im Seniorenheim vorstellen oder einen Auftritt beim Zwiebelmarkt. Wichtig ist, dass es uns allen Spaß macht.“

arg