Vom Wert des „K“ im Namen
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt: Passauer Bischof Stefan Oster hält Semesteranfangsgottesdienst

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 17:29 Uhr

Eindringliche Predigt über den Wert des „K“ im Namen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in der Schutzengelkirche: Der Passauer Bischof Stefan Oster zelebrierte den Semesteranfangsgottesdienst. Foto: Wermter

„Ist das ,K’ im Namen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt nun etwas, wofür man sich schämen muss?“ Diese durchaus provokante Frage stellt Stefan Oster zu Beginn seiner Predigt in der Schutzengelkirche in Eichstätt. Der Passauer Bischof setzt nach: „Oder ermöglicht das ,K’ eine Neubesinnung auf das, was Christentum ist?“ Oster war Hauptzelebrant des feierlichen Semesteranfangsgottesdienstes in Eichstätt.

Bayerische Bischöfe halten diese Gottesdienste im Wechsel – hatten doch die bayerischen Diözesen 1968 die „Stiftung Pädagogische Hochschule Eichstätt“ errichtet und 1972 in „Kirchliche Gesamthochschule Eichstätt, Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts“ umbenannt. Das „K“ ist seit der Erhebung der Hochschule zur „Katholischen Universität“ 1980 im Namen. Die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist der Rechtsträger der KU.

Heute studieren an der Uni knapp 5000 junge Menschen. Entsprechend gut besucht ist der Semesteranfangsgottesdienst. Nur die ersten Bankreihen – das ist bei heiligen Messen generell gerne mal so – bleiben leer. Dafür stehen Dutzende Gottesdienstbesucher hinter den Sitzreihen zusammen.

Den Messbesuchern wünscht Bischof Oster ein Ja zum „K“ und Visionen, die der Glaube schenkt. „Dieser Horizont ist weiter“ – eine klare Botschaft vom Passauer Bischof.

Zuvor weist Oster auf Jahrzehnte der sozialen Sicherheit und eines stabilen Friedens hin. Heute sähen sich die Menschen Krieg und Krisen ausgesetzt – „Krisen, die auch die beiden Kirchen betreffen“.

In zehn bis 20 Jahren werde es eine andere Kirche geben. „Denn die katholische Kirche erlebt die größte Transformation seit der Reformation“, ist er überzeugt. Oster unterstreicht seine Ausführungen mit eindringlicher Gestik. Den statischen Platz hinter dem Pult hat er ohnehin nicht gewählt. Vielmehr hat er sich ein Mikrofon gegriffen, geht während der Predigt auf die Gläubigen zu.

Doch als engagierter überzeugter Geistlicher weiß Bischof Oster natürlich auch um die frohe Botschaft: „Der christliche Glaube ist ein stabilisierender Faktor in Zeiten der Krise.“ Und die Menschenwürde sei ein Fundament des Christentums. Wichtig ist ihm: „Haben wir im Inneren verstanden, worum es im Christentum geht? Oder beschränken wir uns auf Äußeres und Sätze, die mit ,du sollst’, ,du musst’ beginnen – Moralvorschriften, die keiner versteht.“

EK