Außergewöhnliche Amtszeit
Haunstettens Hopfenkönigin Nadine Meyer gibt das Diadem ab

24.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:30 Uhr

Die scheidende Hopfenkönigin von Haunstetten, Nadine Meyer, hat eine besondere Amtszeit hinter sich. Foto: Adam

Aus Eins mach Drei und daraus dann doch wieder nur Eins – diese Rechnung kann die Haunstetter Hopfenkönigin Nadine Meyer (22) gut erklären: Gewählt wurde sie als Hopfenkönigin im August 2019 als amtierende Hoheit für 2019/2020. Der Start war gelungen – und niemand konnte ahnen, wie ungewöhnlich ihre Amtszeit werden würde. Denn es kam Corona und Meyer blieb auch für die Jahre 2020/2021 und 2021/2022 Königin, weil kein Hopfenzupferfest gefeiert wurde und damit auch keine Nachfolgerin gewählt werden konnte. Aus dem geplanten einen Jahr wurden also drei.

Und wieso dann doch wieder nur eines? „Weil ich in den drei Jahren genau die Auftritte hatte und Veranstaltungen besucht habe, die ich eigentlich in einem Jahr absolviert hätte, es gab keine Wiederholungen“, erklärt sie. Ihr Königinnen-Dasein hielt im Januar 2020 noch einen Höhepunkt bereit - die Grüne Woche in Berlin. „Das war unglaublich toll, Königinnen aus ganz Deutschland waren dabei, wir hatten von Donnerstag bis Sonntag Programm mit Stadt-Sightseeing und vielem mehr“, schwärmt Meyer.

Es folgte die Wahl der Weißbierkönigin in Ingolstadt – und im weiteren Jahresverlauf 2020 wurde dann nahezu alles abgesagt, genau wie 2021. Immerhin gab es ein paar Onlinetermine wie Interviews zum „Kellerfest dahoam“, gemeinsam mit der Bayerischen Bierkönigin, oder zum „Virtuellen Oktoberfest“ für einen Münchner Sender. 2021 wurde ein Imagefilm für die Altmühl-Jura-Gemeinden gedreht, bei dem die Hopfenkönigin natürlich dabei sein durfte, um ihre Gemeinde Kinding zu repräsentieren. „Sonst war es leider sehr ruhig“, erinnert sich Meyer.

Heuer ging es dann aber endlich wieder richtig los mit allen üblichen Verpflichtungen im Leben einer Königin. „Und das begann eben im Frühjahr fast nahtlos da, wo ich 2020 aufgehört hatte“, sagt Meyer. So habe sie nichts versäumt von all den Volksfesten und Auftritten, die zu einem Königinnenjahr gehören. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr die Rosentage in Traunstein: „Wahnsinn, wir waren über 260 Königinnen“, und auch wenn eine Politikeräußerung dann für viel Wirbel sorgte, wird es für sie ein unvergesslich schönes Erlebnis bleiben, versichert sie.

Überhaupt: „Ich habe die Zeit als sehr bereichernd, auch für mich ganz persönlich, empfunden. Ich habe viele Erfahrungen gemacht und bin selber gewachsen in der Zeit.“ Anfangs sei sie schon mit Herzklopfen und etwas ängstlich auf die Bühne gestiegen. Mittlerweile ist es aber kein Problem, ganz spontan ein paar Sätze an Festgäste zu richten oder ihre Gemeinde vorzustellen. „Ich habe viel gelernt und kann meiner Nachfolgerin nur raten, jeden Auftritt mitzumachen. Es ist eine Unwiederbringlich schöne Erfahrung.“

Das werden die diesjährigen Kandidatinnen sicher beherzigen. Am Hopfenzupferfest am kommenden Wochenende stellen sich drei junge Damen zur Wahl: Anna Kirschner ist 19 Jahre alt und studiert Grundschullehramt, Helena Waffler ist 20 Jahre alt und Hörakustikerin und Anna-Lena Wittmann ist 19 Jahre alt und absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Klinikum Neumarkt. Alle drei werden sich am Samstag den Festgästen vorstellen und eine von ihnen wird zur Nachfolgerin von Nadine Meyer gewählt werden. Die amtierende Hoheit wird dann sicher noch mit vielen weiteren Tipps für die nächste Hopfenkönigin unterstützen.

EK