Hitzhofen
Gemeinderat Hitzhofen: Photovoltaik statt Ackerfläche

Pläne für Umrüstung auf erneuerbare Energien vorgestellt

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:37 Uhr

Auf der Ackerfläche vor Hofstetten neben der Staatsstraße könnte eine größere Photovoltaikanlage errichtet werden. Foto: Templer

Hitzhofen – Werden auch in der Gemeinde Hitzhofen künftig auf Ackerflächen Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet? Mit dieser neuen Thematik hat sich der Gemeinderat in Kürze auseinanderzusetzen, nachdem mehrere Besitzer landwirtschaftlicher Flächen in der Gemarkung Hofstetten Interesse daran zeigen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates präsentierten Geschäftsführer Markus Buortesch und der zuständige Projektentwickler Johannes Voll von der Greenovative GmbH aus Nürnberg ein Energie- und Solarparkkonzept für den gesamten Gemeindebereich.

Einzelne Flächen in der Gemarkung Hofstetten sind nach deren Informationen voraussichtlich förderfähig da sie als sogenannte „benachteiligte Gebiete“ angesehen werden. Außerdem soll die Solarenergie nach Willen der Regierung künftig verdreifacht werden, um die Energiewende herbeiführen zu können. Das wird allein mit Windkraft nicht zu schaffen sein. Es gebe aber auch immer wieder ein Spannungsfeld zwischen der Produktion von erneuerbarer Energie und der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Photovoltaikanlagen sorgten für keine Versiegelung des Bodens, sondern sogar für eine Verbesserung der Biodiversität durch Eingrünung und der Schaffung von Ausgleichsflächen, so die Projektentwickler.

Die Greenovative GmbH stellt nun für fünf Flurstücke einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans im Parallelverfahren. Zusätzlich könnten laut Bürgermeister Roland Sammüller (SPD) zwei weitere gemeindliche Flurstücke dazugenommen werden. Alle Flächen befinden sich in der Gemarkung Hofstetten. Aufgrund der Größe der Gesamtanlage müsste allerdings Greenovative ein Umspannungswerk zur Einspeisung in die Hochspannungsleitung errichten, was eine Millionen-Investition bedeuten würde. Der Stromertrag wird mit etwa 33000 Megawattstunden pro Jahr beziffert. Greenovative sichert der Gemeinde zu, alle Kosten und Risiken der mit dem Vorhaben verbundenen Planungen, einschließlich einer eventuell notwendigen Rechtsberatung, zu übernehmen. Eine Bürgerbeteiligung mit einer guten Verzinsung sei auch möglich und sogar gewünscht, so der Geschäftsführer Buortesch.

Das Gremium hat eine grundsätzliche Zustimmung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen signalisiert und wird in den kommenden Sitzungen einen Kriterienkatalog mit einem Standortkonzept aufstellen. Dabei geht es auch um die Erhaltung des Landschaftsbildes, die zu keiner großen Zersplitterung der Flächen führen sollte, so der Rathauschef. Erweiterungsflächen und städtebauliche Entwicklungsziele der Ortsteile sollen ebenso berücksichtigt werden.

jte