U19-Nationalmannschaft
Eichstätter Radsport-Talent Sophia Schrödel im Interview zur Nominierung für den Nationen-Cup

16.03.2024 | Stand 18.04.2024, 15:29 Uhr
Josef Vogel

Im Trikot mit dem Bundesadler: Sophia Schrödel vom SV Marienstein wurde auf Mallorca für den Nations‘ Cup nominiert. Foto: Privat

Eichstätt – Sophia Schrödel hat sich im Trainingslager der Junioren-Nationalmannschaft auf Mallorca auf die kommende Saison vorbereitet und die ersehnte Zusage für einen Start bei der Piccolo Trofeo Alfredo Binda (siehe unten) erhalten. Am Sonntagmorgen um 8.20 Uhr zieht sich die 17-Jährige zum ersten Mal in der U19-Konkurrenz das Deutschland-Trikot über und startet beim prestigeträchtigen Straßenradrennen am Lago Maggiore (Norditalien). Damit etabliert sich die Eichstätterin vom SV Marienstein weiter in der nationalen Radsportelite. 

Zwischen Trainingslager und Schule für Leistungssportler in Nürnberg sprach Schrödel über ihre aktuelle Situation und ihre Ziele sowie über die ertragreiche Nachwuchsarbeit beim SVM.

Frau Schrödel, wie war es beim Nationalmannschaftslehrgang auf Mallorca und was gab den Ausschlag für die Nominierung?
Sophia Schrödel: Die zwei Wochen auf Mallorca waren sehr schön. Wir haben viel trainiert und sind vor allem als Team gut zusammengewachsen. Bundestrainer Lucas Schädlich muss für jedes Nations-Cup-Rennen das für dieses Terrain beste Team aufstellen. Nachdem es bei dem Rennen in Italien eher bergig zugeht, hat er erfreulicherweise mich mit nominiert.

Worin besteht Ihre Aufgabe für das Deutsche Nachwuchsteam bei der Piccolo Trofeo Alfredo Binda?
Schrödel: Die genaue Strategie unseres Teams wird erst bei der Streckenbesichtigung am Vortag des Rennens besprochen. Aber da ich noch im jüngeren Jahrgang bin und es mein erstes Nations-Cup-Rennen ist, werde ich sicher eher als Helferin für unsere Kapitänin eingeteilt. Wichtig ist für mich, weitere Erfahrungen bei internationalen Rennen zu sammeln.

Unabhängig vom Ausgang oder der Platzierung am Lago Maggiore, was sind Ihre weiteren Ziele in dieser Saison?
Schrödel: Im Vordergrund steht jetzt erstmal, sich an das Niveau in der U19-Klasse zu gewöhnen. Mit meinem Team Mangertseder möchte ich die Bundesliga-Rennen gut bestreiten und wie im letzten Jahr wieder die Teamwertung gewinnen. Zudem wünsche ich mir natürlich möglichst viele Einsätze in der Nationalmannschaft, um auf höchstem internationalen Niveau weitere Erfahrungen zu sammeln. Ein Traum wäre es natürlich, im Spätsommer bei der Europa- und Weltmeisterschaft mit dabei zu sein.

Gibt es vor Ort in Italien auch ein Zusammentreffen mit Ricarda Bauernfeind, die in Eichstätt nur einen Kilometer von Ihnen entfernt wohnt und dort im Hauptrennen der UCI startet (siehe eigener Text)?
Schrödel: Mit Ricarda war ich erst letztes Wochenende im Café und wir haben Erfahrungen ausgetauscht. Nachdem sie am Sonntag in Italien direkt nach meinem Rennen startet, werde ich sicher noch Zeit haben, sie kräftig anzufeuern und nach dem Rennen kurz mit ihr zu sprechen.

Sie werden auch vom Bayerischen-Radsportverband gefördert. Der Radsport ist ja nicht gerade ein billiger Sport und trotzdem starten Sie nach wie vor für den SV Marienstein. Wie sieht es dort mit dem Nachwuchs aus?
Schrödel: Ich habe mich total gefreut, dass für diese Saison vier Mädchen und zwei Jungs vom SV Marienstein eine Rennlizenz für die Klassen U13, U15 und U17 gelöst haben. Das zeigt, dass die Nachwuchsarbeit im Verein gut funktioniert. Ich hoffe, dass ich es heuer wieder schaffe, mal mit ihnen zu trainieren.

Wegen des Radsports fallen für Sie am Gymnasium in Nürnberg heuer zahlreiche Schultage aus. Wie schaffen Sie es, die Motivation für Sport und Schule hochzuhalten? 
Schrödel: Ich liebe den Radsport, deswegen fällt es mir nicht schwer, mich zu motivieren. Beim Trainingslager auf Mallorca mit der Nationalmannschaft waren zum Glück zwei Lehrer mit dabei, sodass wir neben dem vielen Trainieren auch noch schulisch einigermaßen auf dem Laufenden geblieben sind.

 

nInfos über den Piccolo Trofeo Alfredo Binda

Der Piccolo Trofeo Alfredo Binda ist Teil der wichtigsten internationalen Rennserie für U19-Fahrerinnen des Radpsort-Weltbands (UCI). Beim Nationen-Cup können teilnehmende Nationalmannschaften einen zusätzlichen Startplatz für die Straßenweltmeisterschaften erhalten. Dafür gilt es, während der Saison die meisten Punkte zu sammeln.

Am Sonntag tritt ein Feld der besten Nachwuchsfahrerinnen über die 74,4 Kilometer lange Strecke im Norden Italiens an. Der Rundkurs besteht aus einer Mischung aus flachen Abschnitten, zwei Anstiegen und technischen Abfahrten.

voj