Viel Eis und noch mehr Bienen
Eichstätter Imker feiern Honigfest und zehn Jahre Lehrbienenstand

20.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:57 Uhr

Georg Platz erläuterte im Rebdorfer Lehrbienenstand den Besucherinnen und Besuchern, wie man den Wassergehalt des Honigs mithilfe eines Refraktometers bestimmt. Fotos: Schönach

Nicht nur der Rebdorfer Lehrbienenstand, der in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, auch der Garten der Imkerinnen und Imker war herausgeputzt für den großen Festtag. Hatten doch die Vereinsmitglieder eine Woche vor dem Honigfest die Wiese erst gemäht und die Bäume zugeschnitten. Obendrein durften am Sonntag sämtliche Bienen-Details – aus Zuckerguss auf dem Kuchen oder als Aufdruck auf den T-Shirts der Mitglieder – nicht fehlen.

Diese Vorbereitungen des Vereins schätzten auch Spontanentschlossene. „Wir haben eigentlich eine Radtour gemacht und wollen nach Dollnstein“, sagte ein Ehepaar, das kurzerhand in der Pater-Moser-Straße 21 vorbeischaute und bei dieser Gelegenheit ein Glas Honig kaufte. Ganz bewusst besuchte eine Mutter mit ihrer vierjährigen Tochter das Fest. Wenn man jeden Tag im Garten sei, sehe man immer Bienen und rede vom Honig. „Der ist bei uns beliebt. Ich wollte meiner Tochter zeigen, wie er entsteht.“ Manchen reichte aber auch das noch nicht; sie wollen selbst anfangen, zu imkern. Eine 64-Jährige aus Pollenfeld möchte im nächsten Jahr vielleicht beim Angebot „Imkern auf Probe“ mitmachen. „Ich kenne die Imkerei schon als Kind von meinem Vater“, erzählt sie. Das habe sie immer fasziniert. „Heute höre ich mich deshalb um und sammle Informationen.“

Mit ihrer Faszination ist die Rentnerin nicht alleine. 266 000 Bienenvölker gibt es in Bayern, sagte die CSU-Landtagsabgeordnete und bienenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, Tanja Schorer-Dremel, in ihrem Grußwort beim Honigfest. Das seien mehr als ein Viertel der deutschen Bienenvölker. „42500 Imkerinnen und Imker sind in den bayerischen Imkerlandesverbänden organisiert.“ Schorer-Dremel, die auch Kassenprüferin im Verein ist und sich das Imkern fest für den Ruhestand vorgenommen hat, pflanzte hinter dem Lehrbienenstand eine Linde. Sie soll Schatten spenden und eine Trachtlücke für die Bienen schließen.

Reges Treiben herrschte natürlich beim Live-Honigschleudern. Vor allem die Kinder interessierte, wie Vereinsmitglied Georg Platz im Lehrbienenstand vom Wassergehalt des Honigs, dem Entdeckeln der Waben und dem Abfüllen des „flüssigen Golds“ sprach. Die eben aus dem Bienenstock entnommenen Rähmchen schleuderte er vor Ort. Wer dann noch selbst etwas Gutes für Bienen tun wollte, gestaltete am Bastelstand ein eigenes Insektenhotel aus einer alten Dose und Stroh oder kaufte bienenfreundliche Pflanzen aus einer Ingolstädter Bio-Gärtnerei. Zwar nicht um Bienen, sondern um bunte Fische drehte sich der Auftritt einer Kinder-Bauchtanzgruppe. Die Kinder der Eichstätter Schule Mia Luna führten einen Tanz mit bunten Fächern auf.

Und dann waren da noch die Kuchen mit den kleinen Bienen-Details und nicht zu vergessen: das Honigeis mit oder ohne Walnuss, das nicht nur den Kindern, sondern auch vielen Erwachsenen am Sonntag beim Honigfest Lust auf die Hobby-Imkerei machen sollte.

Wer Interesse an der HobbyImkerei hat, der kann sich an Alois Hackner via Mail (aloishackner@t-online.de) melden. Bei ihm laufen die Fäden für das „Imkern auf Probe“ zusammen. Im Rahmen dieses Angebots können Interessierte die Grundlagen der Imkerei in einem Jahr erlernen und werden dabei – in Theorie und Praxis – von erfahrenen Imkerinnen und Imkern begleitet.

EK