Aschbuch
Dringlichkeit trifft auf finanziellen Engpass

Bei Ortsversammlung: Nachfrage zu den Problemen bei Starkregenereignissen

28.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:49 Uhr

Wenn es heftiger regnet, sind bei manchen Bürgern in Aschbuch die Sorgen groß. Foto: F. Rieger (Symbol)

Aschbuch – Ausführlich ist es am Dienstagabend in Aschbuch um den bevorstehenden Kreisstraßenausbau gegangen (wir berichteten). In der Fragerunde brachte ein Ortsbewohner aber auch noch ein anderes, für das Dorf nicht unbedeutendes Thema auf den Tisch. Mit den Antworten von Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) und dessen Mitarbeitern aus der städtischen Bauabteilung dürfte der Fragensteller dann nicht allzu zufrieden gewesen sein.

Es ging um das Kanalnetz im Ort. Oder genauer gesagt: Um dessen Schwächen, wenn es stark regnet. Als Letzteres jüngst der Fall war, sei ihm wieder einmal das Wasser in den Hof gelaufen, klagte der Bürger. Und so forderte er nun unmissverständlich, dass hier zügig etwas getan werden müsse.

Bereits im vergangenen Herbst war bei der Bürgerversammlung im Ort ausführlich darüber diskutiert worden, weshalb es so lange dauert, bis eine Maßnahme zur Verbesserung der Kanal-Leistungsfähigkeit im Bereich der Aschbucher Lindenstraße umgesetzt wird. Schloderers Antwort, damals wie heute: Er wolle nicht bestreiten, dass hier eine „Dringlichkeit“ gegeben sei. Allerdings könne er keine Versprechungen machen, wie schnell die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung stehen werden, um eine größere Maßnahme an der Abwasseranlage in Aschbuch – wohl mit Kosten im siebenstelligen Euro-Bereich − in Angriff zu nehmen. Für heuer biete der Haushalt diesbezüglich jedenfalls keinen Spielraum.

Kleinere Ausbesserungen am Kanal wird man derweil im Zuge des ersten Abschnitts beim Kreisstraßenausbau vornehmen – und auch versuchen, gewisse hydraulische Verbesserungen zu erzielen, so Michael Miehling von der städtischen Bauabteilung. Gleichzeitig könne man aber nicht ausschließen, dass der Kreisstraßenausbau die Situation erst einmal noch verschärfen könnte, so Stadtbaumeister Seitz − da die derzeit rissige/löchrige Straße dann wieder undurchlässig und grundsätzlich mehr Fläche versiegelt sein werde. Auf die Frage, warum es diese Probleme bei Starkregen überhaupt gibt, verwies Seitz darauf, dass solche Schwierigkeiten bekanntlich vielerorts auftreten – weil ein sich veränderndes Klima mit regelmäßigeren/heftigeren Starkregenereignissen auf Kanalnetze treffe, die vor Jahren nicht zwangsläufig für solche Dimensionen ausgelegt worden seien. Zudem müsse man ehrlicherweise feststellen, dass inzwischen ganz anders – also mit deutlich mehr Flächenversiegelung – gebaut werde als früher, fügte Bürgermeister Schloderer hinzu.

Die Schwierigkeiten sind also zweifellos erkannt. Wie schnell Abhilfe geschaffen wird, darauf gab es aber auch am Dienstagabend keine abschließende Antwort.

rgf