Frühlingserwachen auf der Waldbühne
Die Theatergruppe Kasing spielt im Juli eine Komödie unter den Baumwipfeln

06.06.2023 | Stand 15.09.2023, 0:24 Uhr

Sie schlüpfen heuer in die Rollen: Barney Bast (v.l.stehend), Sibylle Auernhammer, Kerstin Hladky-Eichhammer, Franz Stemmer und Hilde Seitz sowie Karin Hafner (v.l. unten), Wolfgang Seitz und Jürgen Turger. Foto: Krammer



Es kehrt wieder Leben ein auf der Waldbühne in Kasing. Denn heuer wird wieder Theater gespielt. Die Theatergruppe Kasing steckt schon mitten in den Bühnenarbeiten und Proben. Das Stück „Frühlingserwachen“ von Regina Rösch verspricht heiter zu werden.

„Endlich geht es wieder los – auf den Brettern, die die Welt bedeuten“, freut sich Sonja Krammer, Vorsitzende des Vereins. Schon seit Anfang Mai laufen die Arbeiten an der Kulisse und die Spieler proben fleißig das Theaterstück. Nach der tristen Coronazeit hatte die Gruppe mit kleinen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen: „Die Leute wieder zu motivieren und mobilisieren, war schwieriger als in normalen Jahren“, so Krammer.

„So ganz ohne Theater fehlt halt doch was“

Man habe sich teilweise lange nicht gesehen und gemerkt, dass es auch ohne Theater geht. Aber: „So ganz ohne Theater fehlt halt doch was.“

Deshalb wird seit einigen Wochen auf dem Oblingerhof in Kasing fleißig gewerkelt. Für das diesjährige Stück baut die Gruppe eine Kulisse mit drei Einfamilienhäusern – bis knapp acht Meter Höhe. „Das soll unter den Baumwipfeln ja wirken“, meint Krammer. Das Grundgerüst steht bereits. Jetzt wird dann der Maler noch „zaubern“, wie sie sagt, und dem Ganzen etwas Farbe verpassen. Am 10. Juni wird die Kulisse dann auf der Waldlichtung aufgebaut, eine Woche später folgt die Tribüne. Die Theatergruppe arbeiten dabei mit schwerem Gerät: „Da ist von Tieflader über Radlader bis hin zum Autokran alles im Einsatz“, so Sonja Krammer. „Und natürlich ganz viele Helfer, denn ohne die geht’s nicht“, fügt sie hinzu.

Wenn nicht gesägt, geschraubt oder gepinselt wird, wird fleißig geprobt. Die Spieler treffen sich zweimal wöchentlich und arbeiten an der Inszenierung. Die Rollenverteilung steht seit Mitte März schon fest: Hilde Seitz, Kerstin Hladky-Eichhammer, Karin Hafner und Sibylle Auernhammer sowie Franz Stemmer, Wolfgang Seitz, Jürgen Turger und Barney Bast sind in der Verwechslungskomödie zu sehen.

Hilde Seitz steht bereits seit 2012 auf der Kasinger Theaterbühne und ist nicht mehr wegzudenken. Sie spielt heuer die Rolle der Ehefrau Irmtraud Dürr und weiß genau, wie man an ein neues Theaterstück herangeht. „Text lesen, lesen, lesen“, so die Laienschauspielerin. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Zu Beginn findet auch eine Leseprobe mit allen Spielern statt, „damit wir unser Bairisch abgleichen können“, so Hilde Seitz.

Gespielt wird das Stück natürlich auf Bairisch

Denn das Stück ist in Hochdeutsch geschrieben, „aber wir spielen natürlich auf Bairisch“. Danach wird der Text so lange gelesen, bis die Spieler ihn in- und auswendig kennen. „Ich sage ihn oft laut vor mir her, auch im Auto, wenn ich auf etwas warten muss“, verrät Seitz. Und dann geht es an die gemeinsamen Proben. „Da gibt jeder seinen Senf dazu. Unter den Proben fallen uns dann viele Schabernacke ein.“ Jedes Stück sei deshalb anders. „Wir wissen selbst nicht, wie es naus geht.“

Insgesamt sechsmal fällt der Vorhang für das Theaterstück. Die Spieltermine sind der 7., 8., 9. sowie 14., 15. und 16. Juli. Der Kartenvorverkauf für die Freilichtveranstaltungen hat bereits begonnen – online über die Homepage der Theatergruppe (www.theatergruppe-kasing.de) und ab 19. Juni in den Vorverkaufsstellen bei der Metzgerei Pauleser in Kasing und bei Absolut Pogo in Kösching. Die Karten kosten 15 Euro, für Kinder bis einschließlich 12 Jahre 10 Euro.

Kurze Info zum Stück



Bei den Familien Aumüller und Dürr läuft das Leben in geregelten Bahnen. Jeden Abend kommen die beiden Freunde Hans-Peter und Ernst-Wolfgang nach einem stressigen Tag im Amt fix und fertig von der Arbeit zurück – und jeden Abend werden sie von ihren Ehefrauen Irmgard und Rosemarie aufopfernd empfangen und versorgt. Als plötzlich die Nachricht hereinplatzt, neue Nachbarn würden in das Haus nebenan einziehen, werden alle ganz aufgeregt. Es soll sich nämlich um angesehene Personen des öffentlichen Lebens handeln – den Bischof samt Küster. Doch es kommt ganz anders. Auf einmal erwacht in den beiden Ehefrauen der Frühling. Sie lassen sich zu einem nächtlichen Besuch bei den neuen Nachbarn hinreißen – am nächsten Tag dann der Filmriss. Und auch die zwei Ehemänner schlagen sich mit schmerzenden Schädeln und Erinnerungslücken herum. Als am Maibaum mitten im Dorf dann auch noch Unterhosen hängen, ist das Chaos vorprogrammiert...