Nachfolger steht fest
Nach 30 Jahren Marktgeschäft in Eichstätt: Die Siebers verabschieden sich

30.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:30 Uhr

Gehen in den Ruhestand und wollen die frei gewordene Zeit zum Reisen nutzen: Irmgard (66) und Elmar Sieber (67). Foto: Hobelsberger

Nach 30 Jahren auf dem Wochenmarkt verabschieden sich Elmar und Irmgard Sieber in den Ruhestand. Einen Nachfolger für ihren Feinkost-Stand haben sie in den vergangenen Wochen immer mal wieder an den Markttagen vorgestellt: die Eheleute Eser.



Diese werden am Mittwoch, 11. Januar, zum ersten Mal ohne die Siebers arbeiten. „Küche, Wagen und Angestellte bleiben gleich“, sagt Elmar Sieber, der seinen letzten Arbeitstag am Silvestertag hat.

Mit gemischten Gefühlen, denn für ihn waren es ein „super Arbeitsplatz und eine wunderschöne Zeit mit netten Kunden und immer an der frischen Luft“. Dem 67-Jährigen ist es wichtig, sein Geschäft in gute Hände abzugeben. „Mit der Familie Eser passt es wunderbar, da haben wir eine super nette Nachfolge“, sagt Elmar Sieber. Er habe aktiv keinen Nachfolger gesucht, das habe sich ergeben – die neuen Marktbetreiber waren die Vermieter seiner gewerblichen Küche, die sie nun selber benutzen werden.

Lachendes und weinendes Auge



Auch Siebers Ehefrau Irmgard würde mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den letzten Markttag für sie als Betreiber des Feinkost-Stands blicken: „Sie hat auch immer gearbeitet. Das ist schon ein Einschnitt.“Aber sie freuen sich beide und wollen die frei gewordene Zeit zum Reisen mit dem Wohnmobil nutzen, erzählt Elmar Sieber. Sie haben noch kein konkretes Ziel, in „alle fernen Länder“ soll es von ihrem Wohnort in Buttenwiesen/Pfaffenhofen a. d. Zusam gehen. „Langweilig wird's uns nicht“, ist sich der 67-Jährige sicher. Schon als junger Mann hat er sich für natürliche und hochwertige Lebensmittel begeistert, vor allem von den Käsemärkten in Frankreich schwärmt er.

Sieber macht sich auch im Hinblick auf den rückläufigen Marktanteil der bundesweiten Bio-Branche keine Sorgen um Wochenmärkte. Die Kunden würden sich nicht nur bewusst dafür entscheiden, für sie sei es auch so viel mehr: Hier gehe es um soziale Kontakte, ums Rauskommen – „das ist ein Einkaufserlebnis“.

EK