Kritische Anmerkung im Stadtrat
Die Großbaustelle „Brand-Kreisel“ und ihre Folgen für den Beilngrieser Mittelmühlweg

28.04.2023 | Stand 16.09.2023, 22:55 Uhr

Enorm viel Verkehr rollt derzeit über den schmalen Mittelmühlweg. Diese Situation, hervorgerufen durch die Baustelle an der Brand-Kreuzung, ist am Mittwochabend auch im Beilngrieser Stadtrat Thema gewesen. Foto: F. Rieger

Ein klein wenig zugespitzt könnte man den Mittelmühlweg derzeit als „Beilngrieser Hauptstraße“ bezeichnen. Der Verkehr, der über diese recht schmale Straße rollt, hat seit Ostern exorbitant zugenommen. Der Grund: Die Sperrung eines Bundesstraßen-Abschnitts, die wegen der Baustelle an der Brand-Kreuzung erforderlich ist.



Am Mittwochabend hat sich Ricarda Sünkel (SPD) im Stadtrat unter „Verschiedenes“ zur Situation auf dem Mittelmühlweg zu Wort gemeldet. Sie wies darauf hin, dass viele Fahrzeuge auf dieser eigentlich nicht offiziell als Umleitung ausgewiesenen „Abkürzung“ deutlich zu schnell fahren würden – obwohl die Fahrbahnbreite nicht mal ausreicht, damit zwei Fahrzeuge nebeneinander passen, und deshalb in die Seitenstreifen ausgewichen werden muss. Die SPD-Politikerin regte an, für die Zeit der Baustelle an der Brand-Kreuzung im Mittelmühlweg eine Tempo-30-Beschränkung zu erlassen.

Tempo 30: Notwendig oder überflüssig?



Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) antwortete, dass er sich nicht vorstellen könne, dass auf dieser schmalen Straße tatsächlich jemand mit Tempo 50 fahre. Durch die Enge wirke die Geschwindigkeit für den Betrachter subjektiv höher, als sie wohl tatsächlich sei – eine Tempobeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde sei wohl kaum erforderlich.

Diese Einschätzung untermauerte Christian Gerner (CSU), Verkehrs-Referent des Stadtrats und bei der Beilngrieser Polizei der federführende Ansprechpartner in Sachen Straßenverkehr. Entsprechende Hinweise von Anliegern des Mittelmühlwegs seien freilich auch schon bei der Polizei angekommen. Er habe sich inzwischen dreimal für einen längeren Zeitraum in Beobachter-Position begeben und könne nur sagen, dass hier nicht übermäßig schnell gefahren werde.

Viel mehr Fahrzeuge als gewohnt



Das Tempo sei also nicht das maßgebliche Problem – im Gegensatz zur eklatant angestiegenen Frequenz des Verkehrs, die man entlang dieser kleinen Straße ansonsten freilich in dieser Form nicht gewohnt sei. So gut man die Beschwerden der Anlieger nachvollziehen könne, so sei es in einem Sozialsystem dann aber eben doch auch so, dass einzelne eine solche Situation vorübergehend mal „aushalten“ müssen, wenn es irgendwo eine Baustelle gibt.

Was im Stadtrat am Mittwochabend aber auch noch einmal betont wurde: Der Mittelmühlweg ist ausdrücklich nicht die offiziell ausgewiesene Umleitung für die Baustelle an der Brand-Kreuzung.

rgf