Kipfenberg – Welche Musik hat die Römer zur Zeit der Kaiser Nero, Hadrian und Konstantin in Entzücken versetzt? Zum internationalen Museumstag, am Sonntag, 15. Mai, wird am Römer- und Bajuwarenmuseum auf Burg Kipfenberg eine historische Konzertsequenz geboten. Diese lädt mit feinen musikalischen Kostproben zu einem Ausflug in die Klangwelt der Spätantike ein.
Zu Gast am Museum ist nach Angaben der Veranstalter Justus Willberg. Als Dozent an der Nürnberger Musikhochschule und Leiter der Musikschule Weißenburg pflegt er seit langem eine besondere Leidenschaft für antike Musik. Diese geht so weit, dass er mit seinem Team sogar römische Musikinstrumente nachbaut, die er auch spielt. Damit gastierte er unter anderem bereits in der Trierer Konstantinbasilika sowie im Circus Maximus und im Colosseum in Rom.
Nun kommt Willberg mit seinem Team nach Kipfenberg, im Gepäck geheimnisvolle Instrumente wie Tibia, Kithara, Syrinx und Cornu, die sich am römischen Limes durch archäologische Funde nachweisen lassen. Dazu präsentiert Willberg – als besonderes musikalisches Schmankerl – den originalgetreuen Nachbau einer „Hydraulis“. So nannten die Römer ihre Wasserorgel, die bei lustigen Gelagen im Palast und zur Hausmusik ebenso gespielt wurde wie bei blutigen Gladiatorenkämpfen.
Die Aufführung beginnt um 13 Uhr und wird viermal, jeweils zur vollen Stunde, mit unterschiedlichen Instrumenten wiederholt. Zwischen den Musikstücken erklärt Willberg diese Instrumente und die raffinierte Funktionsweise der Wasserorgel, die bei jeder Sequenz vorgeführt wird. Auf diese Weise kann man direkt hineinhören in die „Lieblingsmusik“ der Römer vor 2000 Jahren.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen. Das Museum bittet um Anmeldung. Ein spontaner Besuch ist nach Angaben der Veranstalter aber ebenfalls möglich.
EK
