Beilngries
Auf die Beilngrieser BRK-Bereitschaft ist immer Verlass

Bei Jahresfeier Bilanz gezogen: Engagement für Ukraineflüchtlinge, in der Corona-Krise und in vielen weiteren Bereichen

11.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:48 Uhr

Zahlreiche Ehrungen wurden bei der Jahresfeier vorgenommen – für Jubiläen von fünf bis 60 Jahren (das Bild in voller Breite finden Sie in der Print-Ausgabe am Montag). Fotos: Adam

Von Regine Adam

Beilngries – Viele lobende Worte, eine ganze Reihe von Ehrungen und bestens gelaunte Verantwortliche, dazu ein gemütlicher Teil mit gutem Essen: Die Jahresfeier der Beilngrieser BRK-Bereitschaft ist eine rundum gelungene Veranstaltung gewesen. Erstmals wieder nach den Corona-Jahren, erstmals nicht zum Jahreswechsel, sondern bereits im Jahresverlauf, und erstmals in engerem Kreis der Bereitschaft und nicht mit der kompletten BRK-Familie, zu der auch Wasserwacht und Betreuungszug gehören, hatte Bereitschaftsleiter Erhard Schmailzl eingeladen.

„Aus Platzgründen werden die BRK-Gruppen künftig ihre Jahresfeiern einzeln abhalten“, erklärte Schmailzl und erinnerte in seinem umfangreichen Bericht an die vergangenen Jahre, die stark von Corona, aber auch der Ukrainekrise geprägt gewesen waren. Zwar habe es viele Monate keine oder nur wenige Sanitätsdienste zu leisten gegeben, als alle Feste und Feiern ausfallen mussten, untätig waren die BRKler aber nie. Neue Aufgaben warteten, dazu gehörte beispielsweise die Unterstützung des Kreisverbandes an verschiedenen Teststationen mit einem Corona-Test-Team und des Landratsamtes bei Impfstrecken in Beilngries und Kipfenberg. Im März 2021 etablierte die Beilngrieser Bereitschaft als erste im Kreisverband ein Hausnotrufunterstützungsteam, das Rettungsdienst und Kreisverband entlastet und mit dem sie schnelle Hilfe für Senioren im Bereich Beilngries und Kinding bieten.

Etliche Kurse – wie beispielsweise für Mitglieder des Kreisauskunftsbüros (KAB) – konnten stattfinden. „Unser KAB hat sich mittlerweile mit 33 Mitgliedern zum größten in Bayern entwickelt“, teilte Schmailzl mit. Auch die Jugendarbeit habe nicht ganz geruht: Die Gruppe der Rettungskids wird seit 2021 von Sophie Mittermeier, Severin Schmailzl und bald auch wieder Anna Wiest geleitet.

Eine große Herausforderung sei die Mitarbeit in den Erstaufnahmestationen des Landkreises für ukrainische Flüchtlinge in Gaimersheim und Kösching gewesen, berichtete Schmailzl. „Von März bis Juni übernahmen wir die Erstregistrierung und Einteilung der Betten, ein- bis zweimal pro Woche mit vier bis fünf Helfern. Meist nachmittags, meist wurden wir erst sehr kurzfristig informiert, wann ein Bus kommt. Es war nicht immer einfach, dann einzuspringen, da gilt mein Dank sehr den Firmen, die unsere Mitglieder dafür auch spontan freigestellt haben.“

Zuerst keine Sanitätsdienste – und jetzt, seit Feste wieder erlaubt sind, gleich so viele, dass die Anfragen kaum zu bewältigen waren, auch davon konnte Schmailzl einiges erzählen. „Dank einiger Mitglieder, die mehrfach Schichten besetzten, und Kollegen aus der Bereitschaft Kösching sowie der Wasserwacht und der Betreuung konnten wir Dienstlücken füllen“, sagte er und freut sich über neue Mitglieder, die im August einen Sanitätsgrundkurs besuchten oder im Oktober einen Lehrgang absolvieren werden und dann das Team unterstützen können. Für Ende September kündigte Schmailzl zudem einen Bereitschaftsübungsabend mit kompetentem Ausbilder an.

Viel Lob gab es für das Blutspende-Team mit den beiden Organisatorinnen Conny Schmidtner und Monika Kastenhuber. Über 2500 Blutspendewillige gab es allein im Jahr 2021. In diesem Zusammenhang wies Schmailzl auch auf die „größte Herausforderung, die gemeistert wurde“ – die Beschaffung eines eigenen Kleinbusses für die BRK-Bereitschaft – hin. Er bedankte sich bei den zahlreichen Sponsoren dafür. „Ohne die Mobilität mit dem Fahrzeug wäre vieles nicht möglich, denn mit Schubkarren und Leiterwagerl kann man halt nicht zum Einsatz fahren.“

ZAHLREICHE EHRUNGEN UND VIEL LOB VON DER KREIS-SPITZE

Landrat Alexander Anetsberger als Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes, Markus Bogenberger, dritter Kreisbereitschaftsleiter und stellvertretender Bezirksbereitschaftsleiter, sowie Michael Gorum, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Eichstätt, bedankten sich in ihren Grußworten bei der überaus engagierten Beilngrieser BRK-Bereitschaft mit dem Führungsteam Erhard und Birgit Schmailzl. „Ich erlebe oft aus erster Hand, was geleistet wird, alles ist bestens organisiert, das Team ist eingespielt, es herrscht gute Stimmung. Das alles führt mit zu den Top-Zahlen des Beilngrieser Blutspendens im Landkreis Eichstätt“, sagte Anetsberger und bedankte sich ausdrücklich auch für das enorme Engagement bei der Registrierung der Ukraineflüchtlinge. „Wenn Sie etwas am Herzen haben, kommen Sie zu uns zum Kreisverband, ich und wir alle werden immer versuchen, zu unterstützen“, bot Anetsberger an.

Ebenfalls viel Lob gab es von Bogenberger, der versicherte, es sei enorm, was die Beilngrieser Bereitschaft in den vergangenen schwierigen Jahren geleistet habe. Dafür sage er Danke. Gorum betonte: „Wir als Hauptamtliche können das gar nicht alles stemmen, was ihr als Ehrenamtliche auf die Beine stellt.“ Gorum bedankte sich ebenfalls besonders für den Einsatz bei der Registrierung der Flüchtlinge. „Die Beilngrieser Bereitschaft hat bewiesen, dass sie sehr schnell, sehr schlagkräftig und zuverlässig einsatzbereit ist.“

Alexander Anetsberger und Erhard Schmailzl nahmen Ehrungen vor, die gleich mehrere Jahre umfassten: Für fünf Jahre Dienstzeit waren für Monika Kastenhuber, Helene und Simon Belitz sowie Silas Koller Urkunden vorbereitet. Zehn Jahre beim BRK sind Frieda Melchner, Peter Zajons, Laurenz Nitsche, Monika Heitner und Valentina Menschel, 15 Jahre Maria und Josef Neger, Mirjam Merkl, Karin Bauer, Volker Bach, Nicole Botzler, Jessica Ped, Sebastian Thiel, Ingrid Tittes, Anna Lena Waltl und Daniela Böhm. Für 25 Jahre wurde Gerda Wittmann geehrt, für 30 Jahre Herta Porkert und Silvia Frey sowie für 35 Jahre Michael Müller, Elisabeth Weber, Georg Neger, Elfriede Simon, Max Thumann, Erhard Waltl und Anton Zimmermann. Bereits 40 Jahre beim BRK sind Bernd Nester, Heidi Zimmer und Wolfgang Seidenbusch, 45 Jahre Karl Tomenendal, Anton Ullermann, Maria Ramersdorfer und Franz J. Waffler. Beachtliche 55 Jahre BRK-Dienstzeit hat Roland Siebicke und 60 Jahre Marlene Breitschopf. Zum Truppführer bestellt wurden Sophie Mittermeier, Katharina und Sebastian Thiel sowie Severin Schmailzl.

Die größten Ehren gab es zum Ende: Für besondere Leistung in der Bereitschaft mit der Ehrennadel des BRK in Gold ausgezeichnet wurden Bernd Nester und Wolfgang Seidenbusch. Das Ehrenzeichen am Bande des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration erhielt für 25 Jahre Dienst Bereitschaftsarzt Robert Geissler, der künftig seine Aufgabe an die Beilngrieser Ärztin Kathrin Mathis übergibt. Für 40 Jahre Dienst wurde Erwin Liedel besonders hervorgehoben und ebenfalls mit dem Ehrenzeichen geehrt. Das große Ehrenzeichen erhielt schließlich für 50 Jahre Dienstzeit Berta Thumann.