„Danke Schiri“
Als Schiedsrichterin geehrt: Mona Zanker aus Böhmfeld tritt in die Fußstapfen ihrer Eltern

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 11:00 Uhr
Franziska Kugler

Nach ihrer Ehrung in Nürnberg besuchte Mona Zanker mit den weiteren Preisträgern ein Zweitliga-Spiel des Clubs. BFV-Vizepräsident Robert Schraudner (rechts) übergab ihr die Auszeichnung. Foto: BFV

Eine große Ehre wurde jüngst Schiedsrichterin Mona Zanker (FC Böhmfeld) zuteil. Bei der bundesweiten Aktion „Danke Schiri“ wurde die 20-Jährige vom Bayerischen-Fußballverband (BFV) als eine von 21 Unparteiischen aus dem Freistaat ausgezeichnet. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Elke, die diese Auszeichnung 2022 ebenfalls erhalten hat.

Nach einer Anfrage von Hans Kroll, Obmann der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt, bewarb sich nun auch Mona Zanker. Die Auszeichnung erhielt sie aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements als Schiedsrichterin im Bezirk Oberbayern. Im Zuge der Ehrung ging es für die Schülerin in Richtung Nürnberg, wo sie nach einem gemeinsamen Frühstück die begehrte Auszeichnung überreicht bekam. Anschließend verfolgten die Unparteiischen das Zweitligamatch des Clubs gegen die Eintracht aus Braunschweig im Stadion.

Große Bindung zum Heimatverein

Ambitionen, einmal selbst in der Bundesliga das Geschehen auf dem Platz zu leiten, hat die Preisträgerin aktuell allerdings nicht. Die berufliche Zukunft steht bei der Abiturientin vorerst im Vordergrund, auch wenn sie ihrem Hobby weiterhin gerne nachgeht. „Alles andere ergibt sich dann“, sagt Zanker, die als Teil einer sportbegeisterten Familie bereits viel Zeit auf dem Rasen verbracht hat. Schon während ihrer Kindergartenzeit schnürte sie für ihren Heimatverein FC Böhmfeld die Stollenschuhe, ehe sie in der sechsten Klasse ihre Spielerkarriere beendete. Erst vor knapp zwei Jahren fiel die Entscheidung, als Schiedsrichterin auf das Feld zurückzukehren. Großen Zuspruch erhielt sie dabei von ihren Eltern, zumal Vater Helmut seit mehreren Jahrzehnten als Referee fungiert.

Mutter-Tocher-Gespann an der Seitenlinie

Seither ist die 20-Jährige in der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt aktiv und genießt den Austausch beim gemeinsamen Training und den Sitzungen. „Das Miteinander in der Schiedsrichtergruppe ist einfach toll“, so Zanker. Und auch einige schöne Momente auf dem Rasen durfte sie bereits erleben: „Ich habe viel positives Feedback bekommen. Ich erinnere mich gerne an Jedes zurück.“ Das Highlight ihrer noch jungen Karriere sei die Kreisliga-Partie der DJK Limes gegen den SC Polsingen gewesen. Im Oktober 2022 leitetet sie mit ihrer Mutter Elke und Sigrid Wild (Nassenfels) das Match als komplettes Frauengespann. „Wir wurden super empfangen, es war ein schönes Spiel und eine top Atmosphäre“, berichtet Zanker, die vor allem als Linienrichterin agiert. „Der Austausch ist mir nämlich sehr wichtig.“

Natürlich werde man als Frau bei den Männern erst einmal komisch angeschaut, „aber sobald die uns kennen ist das kein Problem“, bestätigt die Perfektionistin, die ihre Stärke im „Durchsetzungsvermögen“ sieht. Gravierende Vorfälle habe sie persönlich noch nicht erlebt, jedoch sei die ein oder andere verbale Entgleisung schon dabei gewesen. In diesem Zusammenhang wünscht sich Zanker sowohl von Spielern als auch Trainern, dass diese mehr Menschlichkeit auf dem Platz walten lassen, zumal der Sport für die meisten Referees lediglich ein Hobby ist. Ein Hobby, für das sie noch mehr Menschen, besonders aktive und ehemalige Fußballer, begeistern möchte. „Man weiß es selbst zu schätzen, wenn ein Schiedsrichter dabei ist“, erinnert die Unparteiische.

EK