Rekordverdächtiger Gaudiwurm
64 Gruppen mit rund 2000 Teilnehmern zogen am Sonntag in rund zwei Stunden durch Pförring

05.02.2024 | Stand 05.02.2024, 20:30 Uhr

Auch die Lobsinger nahmen wieder am Pförringer Faschingsumzug teil. Fotos: Kügel

Der Gaudiwurm, der sich am Sonntag durch den Markt Pförring wälzte, war in jeder Hinsicht rekordverdächtig. 64 Gruppen mit rund 2000 Teilnehmern waren gemeldet, Tausende Zuschauer verfolgten das bunte Spektakel und alle zusammen feierten ausgelassen und friedlich bis spät in die Nacht.

Der Pförringer Faschingsumzug, den der TSV seit 2014 im zweijährigen Turnus am Sonntag vor dem Faschingswochenende ausrichtet, war auch heuer wieder „ein voller Erfolg“, konstatierte Vorstandssprecher Alexander Schmid. Glücklicherweise habe es nur kurz geregnet, und so waren die Straßen voller Zuschauer, als sich der Zug um 14 Uhr vom Gewerbegebiet aus in Bewegung setzte, an der Spitze das „Labor“ aus dem aktuellen Programm der Pförringer Faschingsgesellschaft Cooldancers.

So lang wie der Zug, so vielfältig waren die Themen, die von den 20 Fußgruppen und 44 Faschingswagen in Szene gesetzt wurden, die aus der ganzen Region und zum Teil bis aus Aichach gekommen waren. Zu bestaunen waren bunte Märchenfiguren und finstere Wolfsrudel, das alte Ägypten und der Wilde Westen, Mario Kart und Pistengaudi, Hippies und Münchner im Himmel, Unterwasservolleyball und American Football, Top Gun und der Fluch der Karibik. Ganz aktuelle Themen nahmen die Familientruppe Seidl aus Pförring mit dem Hype um den Barbie-Film und die Maibaumfreunde Münchsmünster mit der Cannabis-Legalisierung aufs Korn.

Nach zwei Stunden kam der letzte Wagen an

Die Demonstration des Frohsinns war aber auch mit etlichen Seitenhieben auf die Ampel-Regierung gespickt. Während gleich zwei Wagen Politiker im Gefängnis sehen wollten, träumten andere von der Flucht auf einer Arche oder mittels Zeitmaschine. Und auch die Bauerndemos klangen kurz an. „Ohne Landwirte keine Faschingszüge“, hieß es auf einem Transparent an einer der vielen großen Zugmaschinen. Erst nach zwei Stunden kam der letzte Wagen am Marktplatz an. „Das ist durchaus grenzwertig“, meinte deshalb Alexander Schmid.

Die echten Faschingsnarren hatten aber da noch lange nicht genug. Noch nie hätten so viele Leute so lange im Anschluss an den Zug auf dem Marktplatz weitergefeiert, freuten sich die Musiker der Band Spitzafknopf. Und auch Polizei und Sanitäter stellten dem Pförringer Faschingsumzug ein gutes Zeugnis aus. „Angesichts der großen Menschenmenge verlief die Veranstaltung absolut ruhig“, lautet die Bilanz von Franz Dräxler, dem stellvertretenden Leiter der PI Beilngries.

Nur ein paar alkoholbedingte Ausfälle

Die Johanniter verzeichneten nur ein paar alkoholbedingte Ausfälle, aber keine außergewöhnlichen Vorkommnisse, berichtet der Ortsbeauftragte Sven Müller. Entsprechend zufrieden zeigt sich auch Bürgermeister Dieter Müller. „Es freut mich, dass so viele nach Pförring gekommen sind, um ausgelassen und friedlich zu feiern, Kompliment an den TSV Pförring als Ausrichter.“ TSV-Sprecher Schmid gibt das Lob gerne weiter. „Danke unseren Besuchern aus nah und fern und den vielen freiwilligen Helfern, die das wunderbare Faschingsfest ermöglicht haben, sowie an den Bauhof und den Markt Pförring für die reibungslose Zusammenarbeit.“