Bayernliga-Nord
Zuletzt dreimal erfolgreich: FCI-Stürmer Wiezorrek hat einen Lauf − Fortsetzung gegen Eltersdorf?

15.03.2024 | Stand 15.03.2024, 19:00 Uhr
Julian Meier

Kam zuletzt häufiger vor: Ingolstadts Moritz Wiezorrek (links) beim Torjubel. Foto: Meyer

Es sah nicht gut aus. Die Zeit rannte unerbittlich von der Uhr, und der FC Ingolstadt II brachte den Ball einfach nicht über die Linie. Chance um Chance vergaben die Jungschanzer – sollte ausgerechnet gegen den TSV Neudrossenfeld die Ungeschlagen-Serie in der Bayernliga Nord reißen?

Moritz Wiezorrek hatte sich das Ganze 60 Minuten lang von der Bank aus ansehen müssen. Nach zuvor drei Startelfeinsätzen in den ersten drei Spielen des Jahres ließ ihn Trainer Thomas Karg zunächst draußen schmoren. Erst nach einer Stunde brachte er den 19-Jährigen aufs Feld. Ändern konnte Wiezorrek an der sich anbahnenden Niederlage lange Zeit nichts. Doch dann, zwei Minuten vor dem Spielende, bekam er ein Zuspiel von Leon Nuhanovic. 18 Meter vor dem Tor fasste er all seinen Mut zusammen und zog ab – der Ball landete im Winkel. 1:1, Serie gerettet.

„Es war zwar ein schönes Tor, aber es war eigentlich nichts Besonderes. Ich dachte, ich nehme mir einfach mal den Schuss, weil ich mich auch im Training gut gefühlt habe bei den Abschlüssen. Dann ist er glücklicherweise reingeflogen“, erzählt Wiezorrek. Ein Glücksschuss war das aber nicht. Denn wenn das Training vorbei ist, schnappt sich der Stürmer immer mal wieder den Ball und versucht sich an Distanzschüssen. Gehen die Schüsse dann auch immer in den Winkel? „Teilweise ja. Manchmal aber auch über den Bauzaun“, antwortet Wiezorrek und lacht.

Der junge Mann aus Wangen im Allgäu, der über Illertissen und Memmingen nach Ingolstadt kam, hat derzeit wirklich gut lachen. In den vier Partien nach der Winterpause gelangen ihm drei Treffer; im gesamten ersten Halbjahr sind es in 21 Einsätzen nur vier gewesen. Der Trainer lobt: „Er hat sich in den ersten Spielen nach der Winterpause vor dem Tor sehr effizient gezeigt. Man merkt ihm, wie auch allen anderen die Entwicklung an“, sagt Karg. „Jetzt müssen wir schauen, dass sich die anderen eine Scheibe abschneiden in Sachen Effizienz und Chancenverwertung.“

Wiezorrek will von etwaigen Lobhudeleien aber gar nichts wissen: „Ich denke, es ist nicht komplett mein Eigenverdienst. Wir haben uns in den letzten drei, vier Monaten sehr gut weiterentwickelt. Im Ballbesitz kreieren wir jetzt viel mehr Chancen, die Tore resultieren daraus.“ Dennoch: Die Chancen muss man auch erstmal reinmachen. „Wenn man einen Lauf hat, dann gehen die halt auch rein“, gibt sich Wiezorrek zurückhaltend.

Seine Torgefahr hat er in Ingolstadt schon häufiger unter Beweis gestellt. Nach seiner Ankunft im Sommer 2022 hatte er mit drei Treffern in zwölf Einsätzen seinen Anteil daran, dass die U19 des FCI in der A-Junioren-Bundesliga gerade so den Klassenerhalt schaffte. Gegen Ende der Spielzeit durfte er dann bereits in der U21 ran und traf zweimal in acht Begegnungen. Tore schießen, das liegt ihm. Kein Wunder, dass er als Ziel für die restliche Saison in der Bayernliga Nord ausgibt, „einfach so viele Tore und Assists wie möglich zu machen, um so der Mannschaft weiterzuhelfen.“

Punkte holen die Schanzer derzeit ja nicht gerade wenige. Am Samstag (14 Uhr) könnte sich das allerdings ein wenig schwieriger gestalten: Mit dem SC Eltersdorf ist der derzeitige Tabellendritte zu Gast; vier Zähler Vorsprung haben die Erlangener auf den FCI. Im Hinspiel lieferten die Ingolstädter lange Zeit eine starke Vorstellung ab, erst durch zwei späte Gegentreffer mussten sie sich doch noch mit 1:2 geschlagen geben. „Es wird wahrscheinlich ein hartes, intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Ich denke, wenn wir weiter so spielen wie in den letzten Spielen, stehen unsere Chancen gut“, sagt Wiezorrek. Revanchegedanken verfolgt er aber nicht. Wenn schon, dann zieht er aus dem Hinspiel eine andere Schlussfolgerung: „Wir haben es damals schon gut gemacht, warum soll es jetzt schlechter werden?“

DK



Karg: Wollen es besser machen

Ingolstadt – Nach dem Chancenwucher gegen den TSV Neudrossenfeld (1:1) will der FC Ingolstadt II wieder effizienter auftreten. Das ist dringend notwendig, schließlich treffen die Jungschanzer an diesem Samstag (14 Uhr) auf die beste Defensive der Bayernliga Nord. Der SC Eltersdorf hat in dieser Spielzeit erst 21 Treffer kassiert. Zuletzt waren es allerdings gleich zwei, und die Partie beim TSV Kornburg endete 0:2.

FCI-Trainer Thomas Karg ist aber nicht bange. „Wir müssen einfach schauen, dass wir an die zweite Halbzeit von Neudrossenfeld anknüpfen. Wir wollen es besser machen und das Spiel auf unsere Seite ziehen“, erklärt er. Verletzungsbedingt verzichten muss er weiterhin auf Ibrahim Madougou (Entzündung am Schienbein) und Valdrin Konjuhi (Muskelverletzung).

jme