Anstatt am 23. Spieltag den Klassenerhalt zu sichern, verloren die Frauen des FC Ingolstadt die schwache Zweitliga-Partie beim Tabellenzwölften SV Weinberg mit 1:3 (0:2) und liegen drei Spieltage vor Schluss noch sechs Zähler vor den Abstiegsrängen.
Nach dem 0:2-Rückstand im ersten Durchgang kam der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Nina Penzkofer (84.) zu spät, ein weiterer Treffer der Gastgeberinnen (90.+3) besiegelte die achte Rückrundenniederlage der Schanzerinnen.
FCI-Coach Miren Catovic hatte seine Anfangsformation auf vier Positionen verändert: Für Franziska Maier, Anna-Lena Härtl, Katharina Böhm und Melike Pekel rückten Anna-Lena Daum, Lea Wolski, Helene Schäfer (Startelfdebüt) und Nina Penzkofer in die Mannschaft. Der FCI begann trotz Regen und rutschigen Bodenverhältnissen druckvoll: Nach einem Freistoß von Katharina Krist musste sich die Weinberger Torhüterin Franziska Glaser mächtig strecken, um die Kugel zur Ecke zu lenken (5.). Weinberg überließ den Schanzerinnen zunächst den Spielaufbau und lauerte auf Fehler. Die Gäste dominierten zwar, konnten aber wie in den vergangenen Partien offensiv auch nach 20 Minuten kaum gefährlich in Erscheinung treten. In der 24. Minute wurde es dann stattdessen für die Schanzerinnen brenzlig: Maren Haberäcker zog nach einer zu kurzen Abwehr des FCI ab, doch FCI-Torfrau Daum war auf dem Posten. Die Gastgeberinnen agierten mittlerweile auf Augenhöhe, und das hatte Folgen: Die Schanzerinnen sahen den Gastgeberinnen beim Doppelpassspiel zwischen Annika Kömm und Marlene Ganßer nur zu, Letztgenannte vollendet schließlich mit einem Heber über Daum zum 1:0 (39.). Damit nicht genug: Nur eine Minute später erhöhten die Ingolstädterinnen selbst mit einem Eigentor durch Lisa Ebert auf 2:0 für den SV, gleichzeitig der Pausenstand.
„Uns fehlen die erfolgreiche Chancenverwertung, die letzte Konsequenz und die Bereitschaft, dorthin zu gehen, wo es wehtut. Auch das Eigentor hätten wir problemlos verhindern können“, haderte Catovic zur Halbzeit.
Auch im zweiten Durchgang wirkten die Schanzerinnen nervös und leisteten sich bei strömendem Regen viele Fehlpässe. Die erste gute Möglichkeit ergab sich für Schäfer nach Vorarbeit von Penzkofer, doch ihr Abschluss landete genau in den Armen von SV-Torhüterin Franziska Glaser (49.). Der Spielfluss war nun dahin, auf beiden Seiten blieb vieles Stückwerk. Die Schanzerinnen fanden einfach kein Mittel gegen gewiss nicht übermächtigen Weinbergerinnen. Catovic reagierte und brachte mit Böhm und Pekel frische Kräfte und wollte offensichtlich Impulse setzen. Doch am Auftreten des FCI änderte sich nicht viel. Immer wieder wurden die Schanzerinnen durch Abseitspositionen und eigenes Unvermögen gebremst, während Weinberg vorwiegend verteidigte.
Erst in der 84. Minute konnten die Ingolstädterinnen doch noch jubeln, doch der Anschlusstreffer von Penzkofer reichte nicht mehr, um zumindest einen Punkt (hätte zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht) mitzunehmen. Die vermeintlich letzte Möglichkeit zum Ausgleich – ein Eckball – wurde zum Bumerang: Nach der Hereingabe von Katharina Krist startete Djellza Istrefaj einen Konter und brachte den Ball im leeren Schanzer Tor unter (3:1), nachdem FCI-Torhüterin Daum mit vorgeeilt war.
„Wir sind momentan nicht auf dem Level, auf dem wir sein sollten. Wir sind mental nicht bereit und können unsere letzten fünf Prozent einfach nicht abrufen, deshalb haben wir die letzten drei Spiele verloren“, ärgerte sich Catovic. Auch wenn sie ihren neunten Platz noch verteidigen konnten, leichter wird es für die Ingolstädterinnen nicht: Die kommenden Gegner TSG Hoffenheim II und VfL Wolfsburg II haben ihre Spiele gewonnen – die FCI-Frauen sind wieder mittendrin im Abstiegskampf.
FC Ingolstadt: Daum – Wolski, Fritz, Ebert, Suttner – Stiglmair – Reininger (64. Pekel), Schäfer (64. Böhm), Slipcevic (84. Zani), Krist – Penzkofer.
Tore: 1:0 Ganßer (39.), 2:0 Ebert (ET, 40.), 2:1 Penzkofer (84.), 3:1 Istrefaj (90. +1). – Schiedsrichter: Dieckmann (Jena). – Zuschauer: 250.
DK
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