Baumpflanzaktion in Gerolfing
Wie Ex-Fußballprofi Christian Träsch Grundschülern den Wald näher bringt

25.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:06 Uhr

Das regnerische Wetter hielt sie nicht ab: Ex-Profifußballer Christian Träsch und seine Frau Jenny pflanzen mit Gerolfinger Grundschülern Bäume. Fotos: Seitz

Gummistiefel an und Spaten in die Hand – los ging es für die vierten Klassen der Grundschule Gerolfing. In einem Waldstück nahe des Modellflugplatzes Gerolfing haben die Kinder junge Bäume eingepflanzt. Die Freude und Motivation konnte selbst das kalte, regnerische Wetter nicht trüben.

Die Aktion wurde von dem ehemaligen Profifußballspieler Christian Träsch und seiner Frau Jenny organisiert (siehe Ende des Artikels). Deshalb war das Ehepaar aus Ingolstadt, dick eingepackt mit Mütze und Winterjacke, beim Bäumepflanzen mit dabei.

Dass Christian Träsch als Prominenter mit anpackt, sei für die Schüler allerdings nichts Besonderes. Die meisten von ihnen kennen Träsch aus der Nachbarschaft. Dieser betont selbst, dass es ihm hierbei nicht um sein Image oder seine Prominenz gehe: „Es soll einfach für die Kinder sein.“

Den Anfang machte die 4a mit ihrer Lehrerin Isabella Lindner. Passend zur bestandenen Fahrradprüfung radelten die Schüler gemeinsam von der Schule zum Waldstück, der nassen Kälte zum Trotz. Hubert Kenzler, Leiter des städtischen Forstamts, gab den Kindern erst eine kleine Einführung in den Wald und die Aktion.

Flatterulmen können bis zu 40 Meter hoch werden



Er zeigte die 180 Setzlinge aus der Baumschule aus Neuburg: zweijährige Flatterulmen, die einmal bis zu 40 Meter hoch werden können. Die Wahl der Ulme war nicht etwa zufällig. „An diesen Standort passt eine zusätzliche Baumart. Je mehr Baumarten, desto sicherer ist, dass einige davon überleben“, so Kenzler. Es sei also eine Investition für die Zukunft.

Sein Kollege, Leo Huyer, zeigte den Kindern, wie sie beim Einpflanzen vorgehen müssen. Zuerst werden die kleinen Wurzeln weggeschnitten, dann mit dem Holzspaten ein Loch ausgehoben. Anschließend wird das Bäumchen eingesetzt und die Erde mit dem Spaten wieder eingebettet. Eine sogenannte Klemmpflanzung, wie die Kinder lernten.

Dann ging es schon ans Anpacken. Die Grundschüler schnappten sich Spaten und Bäume und legten los. Anfangs noch mit Hilfe der Forstarbeiter, später schafften sie es selbstständig im Team, die kleinen Bäume einzusetzen.

„Schule ist einfach toll, man lernt da was.“ Grundschüler



Wo zuerst noch orange- und pinkfarbene Sprühfarbentupfer die richtigen Stellen markierten, waren nach eineinhalb Stunden lauter kleine Flatterulmen zu sehen.

Die Kinder waren rundum begeistert von der Aktion. „Schule ist einfach toll, man lernt da was“, sagte ein Junge am Ende der Aktion. Während der Zeit des Übertritts sei nicht viel Raum für Veranstaltungen gewesen, deshalb freuen sich die Kinder jetzt umso mehr, so Lindner. „Das Umweltbewusstsein ist bei den Kindern schon sehr hoch“ , erklärte sie.

Ein paar der Schüler erzählten, dass sie daheim schon mal einen Baum eingesetzt haben. Da kann Träsch nicht mithalten. „Ich habe noch nie selbst einen Baum gepflanzt. Den grünen Daumen hat eher meine Frau“, gestand er.

Die Klasse möchte im Sommer noch einmal wiederkommen, um zu sehen, was aus ihren Bäumen geworden ist. Die Forstarbeiter fanden ebenfalls am gemeinsamen Pflanzen Gefallen. „Ich finde das super lustig. Die Kinder lernen, wie der Wald entsteht und was der Mensch dazu beiträgt“, so Leo Huyer.

Von Annika Seitz