Premiere im Jungen Theater Ingolstadt
Was uns wirklich glücklich macht

Choreograph Ives Thuwis untersucht eine besondere Gemütsverfassung

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 19:30 Uhr

Auf Glücksrecherche: Dramaturgin Teresa Gburek, Regisseur Ives Thuwis und Julia Pöppich von der Theatervermittlung. Foto: Stadttheater

Was ist Glück? Ein Lottogewinn? Reisen? Erdbeereis? Ändert sich Glück im Laufe des Lebens? Gibt es gar eine Glücksformel? Eins ist sicher: Das Empfinden von Glück beginnt im Körper. Darum gehen der belgische Regisseur und Choreograph Ives Thuwis und das Ensemble des Jungen Theaters tanzend auf die Suche nach dem großen und dem kleinen Glück. „Ich finde es manchmal schwierig glücklich zu sein – im Wissen um den Zustand der Welt. Das war für mich der Auslöser, das Thema Glück für ein Tanztheater auszuwählen“, erzählt Ives Thuwis. „Zum Glück“ heißt jetzt die Produktion, die am Samstagabend in der Werkstatt ihre Uraufführung erlebt. Vorausgegangen sind viele Gespräche – mit Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren. Mehr als 40 Interviews hat Ives Thuwis mit seinem Team geführt, jedes davon etwa 30 bis 40 Minuten lang. „Wir haben angefangen mit der Frage: Was bedeutet für dich Glück? Und über die individuellen Antworten sind wir ins Gespräch gekommen“, sagt Ives Thuwis.

Was immer wieder genannt wurde –und zwar in allen Altersgruppen –: Familie und Freunde. Aber es ging auch um Geld und Arbeit, Soziale Medien, Gender und Alter. Zu diesen Themenbereichen hat Ives Thuwis mit seinen drei Performern Benjamin Dami, Lisa Fedkenheuer und Sabeth Dannenberg Choreographien erarbeitet. Eine Collage ist so entstanden, mit kleinen Geschichte und Videoausschnitten aus den zahlreichen Interviews.

Wie würde Ives Thuwis seinen Stil beschreiben? „Angebunden an zeitgenössischen Tanz, nicht extrem stilisiert. Es geht für mich um Energie und Emotion. Tanz ist eine andere Sprache als eine Sprache mit Worten. Für mich vermittelt Tanz ein sehr direktes Gefühl von Körper zu Körper und löst je nach Erfahrungshorizont etwas Persönliches aus.“

Regina Rösing hat ein nachhaltiges Bühnenbild aus aufeinandergestapelten Kartons geschaffen – mit einem reflektierenden Tanzboden. Und dazu wird es viel Glitzer und Konfetti geben. So, wie sich das viele Interviewpartner gewünscht haben.

Kann Glück von Dauer sein? Was ist besser: Glück oder Zufriedenheit? Der französische Schriftsteller Maurice Barrès (1862–1923) definierte Glück so: „Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt.“ Für Ives Thuwis ist es einfach „tanzen“.

DK


Premiere ist am Samstag, 4. Mai, um 19 Uhr in der Werkstatt des Stadttheaters Ingolstadt. Theaterkasse (0841) 30547200. Ab 12 Jahre.