Im Rahmen des Fem*Festivals
Vom Donau-Spaziergang bis zum Disco-Club-Sound: Buntes Programm am Internationalen Frauentag

07.03.2024 | Stand 07.03.2024, 7:04 Uhr

Heuer führt der Frauenpfad entlang der Donau: Es geht vom Rathausplatz zur Kulturhalle P3 – hier ein Blick von der Schillerbrücke Richtung Eisenbahnbrücke und Neues Schloss. Foto: privat (Archiv)

Der Internationale Tag der Frau am Freitag, 8. März wird in Ingolstadt im Rahmen des Fem*Festivals gefeiert. Die Gleichstellungsstelle lädt in Kooperation mit dem Kulturamt zu einem bunten Programm ein.

Der traditionelle Frauenpfad, der inzwischen zum neunten Mal stattfindet, führt heuer entlang der Donau. Vom Treffpunkt Rathausplatz bis zur Kulturhalle P3 in der Peisserstraße 3 wird der Fluss unter dem Motto „DIE Donau“ in Begleitung eines Stadtführers erkundet. Dort spricht Prof. Joost van Loon: „Gibt es zu viel Gendergerechtigkeit?“

Der Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt beleuchtet die Herausforderungen einer Gendergerechtigkeit. Dabei will er die „toxische Männlichkeit“ analysieren, Möglichkeiten aufzeigen und verstehen lassen, wie wir die Zukunft stärken können.

Tanzen zu Klassikern der Rock- und Popgeschichte

Im Anschluss kann zu Klassikern der Rock- und Popgeschichte gefeiert und getanzt werden. Denn das Erreichte in der Geschlechtergerechtigkeit sollte am Frauentag auch gefeiert werden, findet Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Hierfür konnte DJ*Wasabii Babe gewonnen werden, die nach den Klassikern der Disco-Zeit dann auch musikalisch umschwenken wird auf die aktuelle Zeit der Clubs.

Der Internationale Frauentag hat eine über hundertjährige Tradition. Dabei wird nicht nur das Erreichte gefeiert, sondern auch das Fehlende angemahnt. Vieles, was inzwischen selbstverständlich ist, mussten Frauen mühsam erkämpfen. Erst 1949 wurde in Deutschland die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz verankert. Trotzdem durften Frauen bis 1958 ohne die Einwilligung des Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen, bis 1977 nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten.

Nicht mehr gesetzlich verpflichtet, den Haushalt zu führen

Heute stellt das Grundgesetz das größte Fundament für Rechtsstaatlichkeit. So mussten aufgrund des Grundgesetzes nach und nach auch Bundesgesetze in diesem Sinn geändert werden, wie das Familienrecht 1976 dahingehend, dass die Ehefrau dann nicht mehr gesetzlich verpflichtet ist, den Haushalt zu führen oder auch das Strafrecht 1997, das eine Vergewaltigung in der Ehe nicht mehr als straffrei erklärte.

„Jede Verbesserung in der Gleichstellung bringt unsere Gesellschaft weiter, demokratisch, sozial und auch wirtschaftlich“, so Deimel. In Ingolstadt existiert bereits seit 1988 eine Gleichstellungsstelle, und 1990 wurde – als Bindeglied und Sprachrohr zum Stadtrat – der Beirat für Gleichstellungsfragen eingerichtet. Barbara Deimel wünscht sich vor allem mehr Frauen, mehr Vielfalt in der Politik, auch in der Kommunalpolitik in Ingolstadt und eine echte Chancengleichheit von allen Menschen. Die dringendsten Handlungsfelder sieht sie in der Lohngerechtigkeit und im Schutz vor Gewalt.

Spaziergang zur Kulturhalle P 3

Am 8. März startet um 18 Uhr am Rathausplatz der Spaziergang „DIE Donau“ zur Kulturhalle P 3 (Peisserstraße 3, Dauer eine halbe Stunde). Um 18.45 Uhr ist ein kleiner Imbiss in der Kulturhalle geplant, um 19.30 Uhr der Vortrag „Gibt es zu viel Gendergerechtigkeit?“. Gegen 20.30 Uhr startet der Disco-Club. Alle Veranstaltungsteile sind kostenfrei und können auch einzeln besucht werden. Die Kulturhalle P 3 ist rollstuhlgeeignet. Der Vortrag wird mit Gebärdensprache begleitet. Eine Anmeldung ist erwünscht: per Mail an gleichstellungsstelle@ingolstadt.de oder unter Telefon (0841) 3051166.