Ingolstadt
Umzug des Brigk: Das Wlan läuft schon

Digitales Gründerzentrum zieht ins sanierte Kavalier Dalwigk – Neubau nebenan soll im Herbst fertig sein

09.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:26 Uhr

„Es schaut gut aus“, sagt Nicolai Fall, Chef der städtischen INKo Bau, hier am Mittwoch bei einem Rundgang durch das sanierte Kavalier Dalwigk. Derzeit zieht die Verwaltung des Brigk ein. Die zunächst 18 Start-ups folgen im April. Anfang Mai ist feierliche Eröffnung. Foto: Bernd Betz/Stadt Ingolstadt

Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte die Digitales Gründerzentrum der Region Ingolstadt GmbH – so der amtliche Unternehmensname – das Foto eines Schallschutzelements mit eingebauter Deckenleuchte, das in einem der Gänge des Baudenkmals installiert wurde. Die ersten Möbel seien auch schon eingetroffen, berichtet Nicolai Fall, der Geschäftsführer der städtischen INKo Bau GmbH. Sie hat die Sanierung geplant und koordiniert. „Es schaut gut aus!“, sagt er. Die Arbeiten im Dalwigk „sind zu 99 Prozent vollendet“. Anfang Mai soll Eröffnung sein.

Brigk ist eine Verschmelzung aus brick (englisch für Ziegelstein / Backstein) und dem Namen des Festungspatrons General Franz Maria von Dalwigk zu Lichtenfels (1876 bis 1947). Das 2016 besiegelte Gründerzentrum wird auf 2400 Quadratmetern zunächst 18 jungen Unternehmen aus der Digitalbranche (Start-ups) in Gemeinschaftsspähren (Co-Working-Space) Raum bieten und maximal fünf Jahre lang Unterstützung bei der Entfaltung bis zur erhofften Marktreife gewähren. Im früheren Trafohaus auf dem Dach des Kavaliers können öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen stattfinden.

Bauherr Fall schätzt besonders den neuen Treppenanbau in Kombination mit der historischen Gebäudestruktur. „Da sieht man schön die alte Mauer mit den Spannankern “, erzählt er. Man erkenne auch, wie sehr die Festung einst bei Abrissar-beiten beschädigt wurde. „Die gesamte Geschichte des Bauwerkes wird ablesbar bleiben“, schreibt die Stadt Ingolstadt auf ihrer Homepage. „Dies bedeutet, die Wunden und Fehlstellen am Gebäude sind weiterhin sichtbar und verleihen ihm ein einzigartiges, markantes Aussehen.“

Nebenan ragt ein achtstöckiger Turm auf, deutlich höher als das historische Kavalier. Daher stößt der Neubau nicht nur bei den Stadtheimatpflegern auf Kritik. Auch die kastenartige Kubatur findet durchwachsene Resonanz (wie Leserbriefe an den DK zeigen). Hier wird das Brigk ebenfalls Räume beziehen, ferner die städtische IFG und die Technische Hochschule. Das Gebäude soll im Herbst fertig werden. Geplante Kosten: 43 Millionen Euro, die Dalwigk-Sanierung inklusive. Lieferengpässe bei Spezialmaterial (Dämmstoffe und Brandschutzverglasung) hätten die Arbeiten verzögert, so Fall. Die Erschwernisse der Pandemie kamen hinzu. Er führe Gespräche mit den Firmen, „um den Zeitplan zu beschleunigen“.

Der INKo-Bau-Chef sieht es positiv: „Dafür, was in den letzten zwei Jahren alles war, sind wir gut unterwegs.“

DK