Nach dem 1:1 in Dortmund
FCI-Trainer Köllner: „Wir wollten intensiver Fußball spielen, das ärgert mich am meisten“

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 19:14 Uhr

Torschütze und Fast-Torschütze: David Kopacz (rechts), der für den FC Ingolstadt den Ausgleich erzielte, bekommt vom dieses Mal verhinderten Joker Sebastian Grönning erklärt, warum dieser die Schanzer nicht zum Sieg geköpft hat. Foto: Bösl

Der FC Ingolstadt kommt in der Endphase der 3. Liga nicht mehr richtig in Fahrt. Bei der zuletzt fünfmal in Folge punktlosen Zweitvertretung von Borussia Dortmund mussten sich die Schanzer mit einem 1:1 (0:1) zufrieden geben.



Nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gelang David Kopacz nach einem weiten Einwurf von Ryan Malone noch der Ausgleich (64. Minute). Dadurch bleiben die Ingolstädter auf Platz zehn.

„Wir hatten eine schlechte erste Halbzeit, weil wir in vielen Phasen die falsche Herangehensweise gewählt haben. Wir wollten aktiver sein, aber haben uns auseinanderreißen lassen und nicht so intensiv Fußball gespielt. Das ärgert mich am meisten“, sagte FCI-Trainer Michael Köllner in seinem Resümee. Trotz der Steigerung nach der Pause und dem Treffer nach einer Standardsituation war der 54-Jährige letztlich nicht zufrieden: „Zum Glück sind wir nach den Wechseln nochmal zurückgekommen. Aber obwohl wir dem Gegner bei den Standards klar überlegen waren, haben wir sie dieses Mal nicht gut gespielt, sowohl vom Freilaufverhalten als auch von den Schützen her. Das war ärgerlich.“

Handtor führt zum 0:1

Werbung für die neue Saison, so wie Köllner für die letzten Spiele angekündigt hatte, konnten die Schanzer so jedenfalls nicht machen. Viele Ballverluste, kaum gelungene Offensivaktionen, dafür große Lücken im Defensivverbund prägten die erste Hälfte im Stadion Rote Erde auf Seiten der Ingolstädter. Dass der Dortmunder Führungstreffer in der 41. Minute durch Julian Hettwer nicht hätte zählen dürfen, weil er den Oberarm zu Hilfe nahm, verkam da zur Randnotiz. Der BVB-Angreifer wurde auf der linken Abwehrseite von Moritz Seiffert völlig alleingelassen und konnte ungehindert abschließen.

„Wir haben nicht so den Zugriff auf die Dortmunder und nicht so die hundertprozentige Lösung gegen sie gefunden“, räumte der linke Mittelfeldspieler Maximilian Dittgen ein, den in der Halbzeit ebenso wie Linksverteidiger Seiffert der Bannstrahl des Trainers traf. „Es ist schwierig, weil sich Max unbedingt einbringen will. Er sucht seine Rolle auf dem Platz, aber in den Wochen davor war ich sehr zufrieden mit ihm“, meinte Köllner.

Kopacz gelingt der Ausgleich

In Dortmund jedoch stellte der FCI-Coach nach der Pause komplett um. Für die Defensive kam Mladen Cvjetinovic. Mit dem Innenverteidiger änderte Köllner auch die taktische Formation auf eine Dreierabwehrkette, Bryang Kayo rückte auf die linke Außenbahn, während der ebenfalls eingewechselte Benjamin Kanuric das Zentrum stärkte.

Der FCI stand nun in der Defensive wesentlich besser und ließ kaum noch Vorstöße der Gastgeber zu. Selbst wurden die Schanzer über ihre vielen Standards gefährlich. Einen der zahlreichen weiten Einwürfe von Malone nutzte Kopacz dann zum Ausgleich (64.). Für den 24-Jährigen, der im Strafraum den Ball annahm, sich einmal drehte und dann einschoss, kam das selbst überraschend. „Normalerweise stehe ich auf dieser Position, um jemanden zu blocken, aber dieses Mal wurde ich selbst zum Zielspieler, konnte den Ball annehmen und zum Glück so versenken“, sagte Kopacz und lobte das Team. „Die zweiten 45 Minuten waren nur auf unserer Seite, da sieht man welche Qualität und was für einen Charakter wir in der Mannschaft haben.“

Grönning verpasst den Siegtreffer

Zum Sieg reichte es trotz weiterer Standardsituationen nicht mehr. Die besten Chancen verbuchte noch der für Pascal Testroet eingewechselte Sebastian Grönning. Doch bei dessen erstem Ballkontakt war BVB-Keeper Marcel Lotka auf der Hut und lenkte die Kugel über den Querbalken (67.). Den zweiten Kopfball nach Vorarbeit von FCI-Youngster Ognjen Drakulic und auf Flanke von Marcel Costly setzte Grönning unbedrängt neben das Tor – der dänische Joker stach dieses Mal nicht.

„Es war ähnlich wie beim 1:1 im Hinspiel. Man hatte das Gefühl, dass wir diese Mannschaft eigentlich hätten schlagen müssen“, meinte Köllner und haderte auch am Ende seines Fazits immer noch mit dem Anfang: „Die erste Halbzeit passt nicht so ins Bild. Wir haben es nach der Länderspielpause deutlich besser gemacht. Und wenn wir offensiv nicht so gefährlich waren, wie gegen Bielefeld, haben wir dafür wenigstens defensiv einen besseren Job gemacht.“

Der lange verletzte Dittgen, der seit der Winterpause in jedem Spiel zum Einsatz kam und viermal in der Startelf stand, blickte derweil positiv nach vorne. „Dass ich nach so langer Ausfallzeit so schnell an meine Leistung komme, hätte keiner gedacht. Da gehört auch mal ein kleines Tief dazu“, meinte der 29-Jährige und hofft, dass im Sommer ein neuerlicher Umbruch im Team ausbleibt. „Wir wissen, wie wichtig es ist, gut in eine Saison zu starten. Ich hoffe, dass wir mit einer gewissen Eingespieltheit auch auf persönlicher Ebene in die Runde gehen und nicht noch einmal von vorne anfangen müssen.“

DK