Schwerer Verlust
Top-Stürmerin Emily Nix verlässt den ERC Ingolstadt – Zum zweiten Mal ist Schweden das Ziel

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 19:42 Uhr
Martin Wimösterer

Nimmt Abschied: ERC-Stürmerin Emily Nix, hier nach dem verlorenen DFEL-Finale, zieht es nach Schweden. Foto: Traub

Sie kam wie eine Rakete aus ihrem Sabbatjahr zurück in die Eishockey-Bundesliga, später trug sie als Stürmerin der Top-Reihe zum positiven Abschneiden bei der Weltmeisterschaft und einem Sieg über Schweden bei: Emily Nix.



Ihre herausragenden Leistungen beim ERC Ingolstadt fanden offensichtlich auch in Schweden Beachtung – die 26-Jährige wechselt zur kommenden Saison zu SDE im Norden Stockholms. Ihr Abgang ist ein herber Verlust für den ERC. Mit neun Punkten in drei Spielen verhalf sie dem ERC zum Pokalsieg. Auch in der DFEL-Saison, die mit der Vizemeisterschaft zu Ende ging, punktete mit 40 Zählern in 27 Partien mannschaftsintern niemand besser als Nix.

Für die Hamburgerin ist SDE bereits die zweite Schweden-Station ihre Karriere. 2016/17 hatte sie bereits in der SDHL für HV71 Jönköping zwölfmal gespielt. Sie sieht die schwedische Liga als „eine der besten der Welt“ und erklärt ihren Wechsel damit, dass sie „die Chance nutzen“ wolle, „mich als Eishockeyspielerin und als Mensch weiterzuentwickeln“.

Die deutsche Nationalstürmerin unterschrieb bei SDE einen Zwei-Jahres-Vertrag, sie wird in der schwedischen Hauptstadt neben der (nun mit ein wenig Geld bezahlten) Eishockey-Karriere auch ein Studium internationaler Prägung in Angriff nehmen. Nix ist Juristin, wegen der Prüfungen hatte sie im Jahr zuvor eine Saison vom Eishockey ausgesetzt. Zuletzt in Ingolstadt arbeitete sie Vollzeit in einer Anwaltskanzlei, parallel dazu ging sie für die Panther aufs Eis – mit Erfolg.

SDE-Sportchefin Helene Aström sieht ihre neue Angreiferin als „kraftvolle Stürmerin, die mit ihrem starken Skating und ihrem Körper eine gute Ergänzung für uns sein wird. Mit der Verpflichtung von Emily geben wir der Offensive noch mehr Gewicht.“

Und die Panther? Zum Stand der weiteren Kaderplanung wollten sie sich auf Anfrage am Wochenende noch nicht äußern, derzeit laufe die Saisonanalyse von Trainerteam und Mannschaft noch, hieß es. Mit einer ersten Reaktion sei voraussichtlich gegen Ende der Woche zu rechnen. Fest steht bislang nur, dass auch die 18 Jahre alte Stürmerin Lucy Klein (27 Spiele, 14 Punkte) aufbricht. Sie verfolgt College-Ambitionen und wird in der kommenden Saison an der HTI Academy in Kanada aktiv sein.

Planen fällt in einer Liga ohne Bezahlung schwer, wie die vielen Abgänge ligaweit in den vergangenen Wochen zeigen. Die Panther müssen auch in diesem Sommer damit wieder zurechtkommen.

DK