Gerade noch ein Punkt
Statt Revanche: FC Ingolstadt muss sich gegen Bielefeld mit einem Remis begnügen

05.04.2024 | Stand 06.04.2024, 10:09 Uhr

Enttäuschter FCI-Torjäger: Jannik Mause (rechts) wendet sich ab, während die Bielefelder Spieler den Treffer zum 0:1 bejubeln. Foto: Bösl

Der FC Ingolstadt kann zu Hause nicht mehr gewinnen. Im Freitagabendspiel der 3. Liga gegen Arminia Bielefeld konnten die Schanzer beim 1:1 (0:1) die vierte Niederlage im Audi-Sportpark in Folge gerade noch vermeiden. Erst in der Nachspielzeit traf Joker Sebastian Grönning nach einer letzten Ecke zum Ausgleich.



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Damit blieb nicht nur die erhoffte Revanche für die 0:4-Auswärtspleite bei den Ostwestfalen aus, sondern auch weiteres Selbstvertrauen vor dem Toto-Pokalhalbfinale beim Regionalligisten FV Illertissen (Dienstag, 18.30 Uhr). Für die Ingolstädter fatalerweise wieder ein Flutlichtspiel – bisher haben sie in dieser Saison noch kein Abendspiel gewonnen.

Nach den vorangegangenen Erfolgen an Ostern ließen beide Trainer ihre Mannschaften unverändert. Im Fall von FCI-Coach Michael Köllner hatte dies absoluten Seltenheitswert – zum erst zweiten Mal in dieser Saison schickte der 54-Jährige dieselbe Startelf wie in der Vorwoche auf den Rasen.

FCI kam kaum zu Chancen



Ein entsprechend geordnetes Szenario bot sich den 4757 Zuschauern auf den Rängen. Beide Mannschaften standen sicher in der Defensive, und obwohl die Schanzer etwas aktiver den Weg nach vorne suchten, kamen sie trotz einiger Flanken dennoch kaum zu Abschlüssen, geschweige denn zu Chancen. Die Aktionen der Gäste wurden meistens bereits vor dem FCI-Strafraum abgefangen. Für Stimmung sorgten daher in erster Linie die beiden Fankurven, die ihre Vereine mit Gesängen feierten, während das Geschehen auf dem Rasen vorhersehbar dahinplätscherte.

Bryang Kayos erster Schuss aufs Tor in der 29. Minute löste da schon Beifall aus – eine Gefahr für Arminen-Schlussmann Jonas Kersken war er jedoch nicht, der 23-Jährige konnte den Ball mühelos abfangen. Gefährlicher war da schon Bielefelds erste Torannäherung, als Leandro Putaro einen Freistoß aufs kurze Eck schlug, FCI-Keeper Marius Funk aber reaktionsschnell klärte (39.). Eine Minute später war dies jedoch nicht mehr möglich. Der aufgerückte Linksverteidiger Louis Oppie nahm eine zu lange Flanke von Christopher Lannert auf, legte den Ball an Yannick Deichmann vorbei und traf ins kurze Eck zum 0:1. Der FCI hätte es wissen können – schon in Bielefeld hatte Oppie die Ostwestfalen in Führung gebracht. Die beste Antwort vor der Pause war noch ein Kopfball von FCI-Innenverteidiger Ryan Malone, doch Kerksen lenkte die Kugel noch über den Querbalken.

Schanzer agierten zu harmlos



Köllner brachte zur zweiten Halbzeit David Kopacz anstelle von Deichmann. Wieder sendete Malone das erste Zeichen, doch dieses Mal blieb sein Versuch harmlos (50.). Die Schanzer taten sich schwer, Zugriff auf die Partie zu bekommen. Bielefeld stand sicher und ließ den Ball gut zirkulieren.

Köllner reagierte nach einer Stunde Spielzeit und schickte mit Maximilian Dittgen und Moritz Seiffert zwei frische Kräfte. Der Ex-Bielefelder Benjamin Kanuric, der nach seiner Einwechslung jüngst beim 3:0-Sieg in Unterhaching einer der auffälligsten FCI-Akteure war, gehörte gar nicht erst dem Kader an. Eine Vorsichtsmaßnahme vor dem wichtigen Toto-Pokalhalbfinale, wie es von Vereinsseite hieß.

FCI trifft spät zum Ausgleich



In der 66. Minute zwang Kopacz dann mit einem Heber Kerksen zu einer weiteren Tat. Nach der folgende Ecke setzte Malone erneut einen Kopfball nur knapp über die Latte. Aber auch Funk war gefordert, denn im Gegenzug rettete er gegen Merveille Biankadi, der erstaunlich leicht in den FCI-Strafraum eindringen konnte und vom Elfmeterpunkt aus flach abzog. Wenig später spielte sich Oppie auf links per Doppelpass mit Biankadi erneut im Strafraum frei – Marcel Costly blockte im letzten Moment den Schuss (72.). Kurz darauf zählte Manuel Wintzheimers vermeintlicher Treffer zum 0:2 wegen Abseits nicht.

Köllner legte mit Sebastian Grönning und Arian Llugiqi nochmals nach. Aber mehr als ein harmloser Distanzschuss von Dittgen (80.), ein Sololauf von Kopacz (84.) und ein verzweifeltes Anrennen in der Nachspielzeit sprang für die Schanzer zunächst nicht heraus – bis zur letzten Ecke von Costly. Dann war Grönning zur Stelle.

FC Ingolstadt: Funk - Costly, Malone, Lorenz, Guwara (62. Seiffert) - Deichmann (46. Kopacz), Keidel (62. Dittgen), Fröde, Kayo (77. Llugiqi)- Mause, Testroet (76. Grönning).
Arminia Bielefeld: Kersken - Oppie, Großen, Schneider, Lannert - Corboz, Wörl (Özkan) - Putaro (71. Yildirim), Schreck, Biankadi (85. Momuluh) - Klos (46. Wintzheimer).
Schiedsrichter: Speckner (Runding). – Zuschauer: 4757. – Tore: 0:1 Oppie (40.), 1:1 Grönning (90.+5).