Stadtrat rudert zurück
Verkaufsoffener Sonntag in Ingolstadt: Stadtrat stimmt für den 24. September

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:19 Uhr

Am Sonntag, 24. September, können die Geschäfte in der Ingolstädter Innenstadt öffnen. Das hat der Stadtrat nach wochenlanger Diskussion letztlich mit großer Mehrheit beschlossen. Foto: Hammer

Es wird nun doch noch einen verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt in diesem Jahr geben. Der Stadtrat hat sich – mit großer Mehrheit – bei seiner Sitzung am Dienstag für den Gemeinschaftsantrag von CSU, SPD, Grüne, UWG und FDP/JU entschieden. Der sieht einen verkaufsoffenen Sonntag am 24. September im Rahmen des Herbstvolksfestes vor. Der Antrag wurde mit 37:10-Stimmen angenommen.

Damit rudert der Stadtrat zurück. Denn in der Sitzung zuvor wurde noch der verkaufsoffene Sonntag am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, mit knapper Mehrheit abgelehnt. Der Aufschrei, gerade unter den Händlern in der Innenstadt, war groß. Karl Ettinger (FDP) sprach rückblickend von einer „denkwürdigen Abstimmung“. In der Folge seien die Parteien aufeinander zugegangen und hätten um eine Lösung gerungen. Der 24. September stellte sich offenbar als Minimalkonsens heraus, der von einer breiten Mehrheit getragen wird.

Einige Stadtratsmitglieder haben damit offensichtlich ihre Meinung geändert. Für die SPD sprach Veronika Peters. Sie blickte zurück und erzählte, dass sie bereits 2007 eine Allianz gegen verkaufsoffene Sonntage unterschrieben habe. Mittlerweile habe sie ihre Meinung geändert. „Die Innenstadt ist unter Druck“, sagte sie. Währen die Sozialdemokraten nach wie vor geteilter Meinung bei dem Thema sind, wiederholte Eva Bulling-Schröter (Linke) ihre Ablehnung. Sie sprach von einer „seltsamen Debatte“ in den vergangenen Wochen. Auch die Linke wolle nicht, dass Händler pleite gehen. Aber verkaufsoffene Sonntage seien nur ein Teil des Ganzen. „Warum spricht niemand über die hohen Mieten?“, fragte sie. Auch Sepp Mißlbeck (UWG) erörterte anschließend noch seine ablehnende Haltung, ebenso wie Raimund Köstler (ÖDP).

Ulrich Bannert (AfD) warb schließlich noch für kostenloses Parken, fand damit aber kein Gehör.

Der Stadtrat wird sich vor der Sommerpause noch einmal mit dem Thema beschäftigen. Die Verwaltung wurde nämlich beauftragt, eine Vorlage für verkaufsoffene Sonn- und Feiertage in 2024 und den darauf folgenden Jahren zu erarbeiten.