stadtgeflüster
Von Lummerland auf den Mond

15.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr

(reh) "Unseren Kindern das Beste!

" Da hat der OB natürlich recht mit seinem Slogan, mit dem er den roten Faden seiner Neujahrsrede gesponnen hat. Wer will ihm beim Gedanken an den Nachwuchs schon widersprechen? Das ist sicherlich Mehrheitsmeinung, dass es den Kindern mal (noch) besser gehen soll als uns. Vor allem, was den Berufswunsch betrifft.

Denn man muss sich tatsächlich fragen, was aus den Kindern heutzutage werden soll. Was wollen die denn überhaupt werden? Wir wollten Lokomotivführer werden. Also als Lukas mit der Emma und Passagier Jim Knopf um Lummerland dampfen - oder übers Meer und gegen die Wilde 13 aufbegehren. Das war allerdings vor Claus Weselsky und den von seiner Lokführergewerkschaft heraufbeschworenen Streiks gegen den Staatskonzern Deutsche Bahn, der wegen seiner chronischen Unfähigkeit, auch nur halbwegs pünktlich zu kommen, inzwischen so beliebt ist wie unsere Frau Mahlzahn in der Augsburger Puppenkiste.

Astronaut wollten wir auch mal werden. Weil eben der Mond ein Ami ist. Der Berufswunsch ging dann aber mit der Challenger in einem Flammenball auf. Selbst unser Astro-Alex Gerst vermochte uns da nicht mehr umzustimmen, zumal der Zug für uns altersmäßig ja ohnehin schon abgefahren ist, um nochmal sprachlich ins Lummerland zurückzukehren.

Gerst hin oder her. So richtig begeistern dürfte die Raumfahrt keines unserer Kind mehr, wenn jetzt der Mond ein Chinese ist und man nicht mehr Astronaut sein darf, sondern die Taikonauten alles dominieren.

Was also als Beruf wählen, wenn die Schule endet? Die Generation X ohne große Zukunftsperspektive schlug sich mit dem Slogan "Irgendwas mit Medien" durchs Studenten- und Praktikantenleben. Unsere Kinder werden ihrerseits auf die Fragen der Eltern antworten: "Irgendwas mit Digitalisierung! " Unseren Kindern nur das Beste . . .