Stammham
So lernen Kinder in Tansania

Kerstin Su von der Organisation Inuka berichtet in Stammham über Bildungsprojekte

18.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:13 Uhr

Anschaulich erzählte Pädagogin Kerstin Su in der Grundschule Stammham, wie die Ingolstädter Organisation Inuka in Tansania Kinder und Jugendliche bei der Bildung unterstützt. Foto: Mayer

„Wie ist der Unterricht in Tansania?“ Neugierig und gespannt lauschen die Schüler und Schülerinnen der Grundschule in Stammham Kerstin Su, die an der Schule über ihr Herzensprojekt berichtet, das seit mehr als zehn Jahren Kinder in Tansania unterstützt und diesen Bildung ermöglicht. Inuka heißt die Ingolstädter Organisation, die aus Ahsante Sana hervorgegangen ist und sich in diesem Jahr umbenannt hat.

Es geht um die Adventskalenderaktion, die vielen Kindern in Arusha hilft, die nicht zur Schule gehen, da ihre Eltern sich die Schulgebühren nicht leisten können. Das Hauptziel „Bildung ist der Schlüssel zum Leben – Education is the key of life“ erreicht die Organisation durch viele langjährige Patenschaften oder durch zusätzliche Spendenprojekte.

Anschaulich an konkreten Projekte erzählt

Es geht der Pädagogin darum, den Schulkindern konkrete Projekte zu veranschaulichen. Die Schüler sollen wissen, dass ihre Spende bei vertrauenswürdigen Personen landet und erfahren, was mit ihrer Spende passiert. Durch die kurzen und direkten Wege sind keine Verwaltungsgebühren nötig. Jeder Euro landet in Tansania zur Deckung der Ausbildungskosten der Kinder in den Internaten der Secondary Schools und der Ausstattung dieser Kinder mit Büchern und Unterrichtsmaterial. Spenden gehen auch an die Studenten der Universitäten, in den Bau des Kindergartens sowie die medizinische Versorgung der Kinder, wie Kerstin Su erzählt. Jeden Tag können die Stammhamer Kinder nach dem Öffnen des Kalendertürchens erfahren, welches Projekt von Inukia mit ihrer Spende gefördert wird.

„Learn today – Lead tomorrow“ heißt es im Untertitel des Logos von Inuka. Das zeigt sich aktuell am Bau des Kindergartens. Die Kinder sollen ab dem Kiga betreut und bis zum Ende ihrer Schullaufbahn begleitet werden.

Kerstin Su reist seit 2011 immer wieder selbst nach Arusha, einer der größten Städte Tansanias, das im östlichen Zentralafrika liegt und seit 1961 unabhängig ist. Das Bevölkerungswachstum in Tansania ist sehr groß und liegt bei jährlich circa 2,9 Prozent. Auf eine Frau kommen im Durchschnitt 5,3 Kinder, die medizinische Versorgung ist flächendeckend nicht gewährleistet.

Schultag beginnt mit Befragung über das Gelernte

In Stammham erzählte Kerstin Su den Schulalltag in Arusha: „Vor Unterrichtsbeginn sammeln sich am Schulhof alle Schulkinder, getrennt und geordnet nach Schulklassen. Dann ruft der Schulleiter ein beliebiges Kind auf, das vor allen anderen Kindern erzählen muss, was es am vorherigen Tag gelernt hat: nach dem bewährten lateinischen Prinzip Repititio est mater studiorum erhoffen sich die Lehrkräfte, dass die Schüler gut aufpassen. Auch die Schulkleidung wird kontrolliert.“

Die neue Namensgebung Inuka entstammt der Kiswahili-Sprache. Zwei Patenkindern des Vereins, Angel und Elisha, die beide seit zehn Jahren von der Organisation als Patenkinder begleitet werden und inzwischen auf die Uni gehen, hatten die Idee dazu. Es bedeutet: Ein Mensch, der sich aufrichtet, eine Blume die wächst, eine Sonne die aufgeht“, erklärt Kerstin Su den Kindern.

Kollegium übernimmt Patenschaft

Besonders stolz ist Kerstin Su auf das Kollegium der Wilhelm-Ernst-Grundschule Ingolstadt: „Ein Lehrer, der seit zehn Jahren ein Patenkind bei uns hatte, ist im letzten Monat verstorben. Er war immer sehr stolz auf sein Patenkind, stellte es seinen Schulklassen vor. An der Schule war bekannt, dass er sie schon lange unterstützt. Nun haben fast alle Lehrer der Schule gemeinsam einen Betrag gespendet, der so hoch ist, dass die zwei Jahre Universität, die das Mädchen für ihren Abschluss benötigt, finanziert sind“, so Kerstin Su. „Diese großzügige warmherzige Geste im Namen des verstorbenen Lehrers hat mich sehr gerührt!“