Anstoß der CSU Reichertshofen
Sanierung der Stockauer Mühle mit Hilfe des Modellprojekts Landstadt Bayern

05.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:01 Uhr

Dunkle Wolken liegen über der Stockauer Mühle: Die Zukunft des markanten Ensembles ist derzeit völlig offen. Foto: Konze

„Ein Impuls für die gesamte Region“ soll es sein, ein „Denkanstoß“, der freilich weit in die Zukunft reicht. Max Zängl, Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Reichertshofen, will eine Diskussion anstoßen, um ein überaus markantes, den Ort und die Umgebung prägendes Gebäude einer Nutzung zuzuführen und damit langfristig vor dem Verfall zu retten.

Es geht um die Mühle Stockau, die 2013 von einem auf denkmalgeschützte Gebäude spezialisierten Investor erworben worden war. Mittlerweile ist dieses Unternehmen wohl in der Insolvenzabwicklung – und ob es überhaupt neue Investoren gibt, völlig offen.

„Für die Gemeinde allein wäre eine Sanierung gewagt“, weiß Zängl. Doch sei die Zeit gekommen, um sich (wieder einmal) Gedanken zu machen über eine künftige Nutzung. Denn was auch immer gemacht werden soll – es wird dauern. Sein Ansatz heißt Landstadt Bayern, ein Modellprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, das innovative Konzepte für die Entwicklung innerstädtischer Bereiche für Kommunen bis zu 100000 Einwohner fördert.

„Weithin sichtbarer Schandfleck“

„Uns wäre wichtig, als Marktgemeinde in eine aktive und ambitionierte Rolle zu kommen und eine klare Haltung zu diesem Areal einzunehmen“, betont der CSU-Ortsverbandsvorsitzende – und zwar unabhängig von der Eigentümerfrage. Das ehemalige Wahrzeichen von Reichertshofen sei heute ein „bedauerlicherweise weithin sichtbarer Schandfleck in der Marktgemeinde“ – und böte dabei wegen seiner Lage „kreative und erfolgversprechende Möglichkeiten“ weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Zängl nennt hier die Anbindung an die A9, die B13 und die B300 sowie an den Bahnhof Baar-Ebenhausen, der fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen ist.

Technologie, Innovation, Digitalisierung und vor allem Nachhaltigkeit sind für Zängl die Zukunftspotenziale unserer Zeit. „Mit einem Zukunftscampus könnte man diese Themen in Einklang bringen und beispielsweise ein regionales Impulszentrum schaffen. Zwischen den städtischen Innovationspolen München und Ingolstadt mit starker industrieller und technologischer Basis könnte ein derartiger regionaler Zukunftscampus den Menschen in den Mittelpunkt der Zukunftsthemen stellen“, so der CSU-Ortsverbandsvorsitzende.

Workshops, Lehrstühle, Wohnraum

Er benennt zugleich mögliche Inhalte: Ansiedlung von Ausbildungsteilen der Kunsthochschulen (gestalterische Arbeiten und Theater) sowie von Lehrstühlen zu Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit; Ansiedlung von lehrstuhlähnlichen Hochschul-Plattformen; Ansiedlungen entsprechender Behördenteile; Kreativwerkstatt für Gründer (Entwicklung von Geschäftsideen), Geisteswissenschaftler (Ideen für das Zusammenleben der Zukunft); Workshops und Kurse für Gesellschaft (Vernetzung und Einbindung); Ausstellungen; Existenzgründerzentrum; kulturelle Veranstaltungen sowie Generationen übergreifender Wohnraum: Studierende und Senioren könnten zusammen in der ehemaligen Mühle leben, aber auch Familien mit Kindern oder Teilnehmer von Kursen und Workshops.

Eine Einbindung der Reichertshofener Mühle in ein staatlich gefördertes Entwicklungsprogramm wie beispielsweise Landstadt Bayern würde diese auch attraktiv für die Beteiligung von gestaltungsorientierten Investoren machen, so Zängl in einem gemeinsamen Schreiben mit dem CSU-Kreisverband Pfaffenhofen an die CSU-Staatsminister Bernreiter und Markus Blume (Wissenschaft). „Für die Menschen der Marktgemeinde und der Region wäre das eine hervorragende Perspektive“, ist er überzeugt.

DK