Ostermarsch 2023 in Ingolstadt
Redner sprechen sich für sofortige Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg aus

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:50 Uhr

Mehrere Organisationen hatten zum Ostermarsch 2023 in Ingolstadt aufgerufen. Treffpunkt war am Paradeplatz. Foto: Pehl

Ingolstadt – Mehrere Dutzend Menschen sind am Samstag dem Aufruf eines Bündnisses verschiedener Gruppen gefolgt und haben am Ostermarsch in Ingolstadt teilgenommen. Unter dem Motto „Für Frieden und Völkerverständigung, für eine Welt ohne Krieg!“ trafen sich die Teilnehmer gegen 11 Uhr am Paradeplatz. Gefordert wurden sofortige Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. Getragen wurde der Ostermarsch von der Friedensbewegung in der Region 10, Ingolstadt ist bunt, DFG/VK Gruppe Ingolstadt, pax christi Eichstätt, amnesty international Ingolstadt, attac, Kurt-Eisner-Verein und GEW.

„Wir wollen, dass der Krieg in der Ukraine schnell zu Ende geht“, erklärte zum Auftakt die Linken-Stadträtin Eva Bulling-Schröter. Sie erinnerte daran, dass derzeit weltweit 27 Kriege ausgetragen würden. Leidtragende seien die Opfer dieser Auseinandersetzungen. Jedoch werde auch die Umwelt massiv geschädigt. Bulling-Schröter beklagte die ihrer Ansicht nach zunehmende Militarisierung in Deutschland und nannte als Beispiele aus der Region den Stellenaufbau beim Luftfahrt- und Rüstungskonzert Airbus sowie das benachbarte brigk-Air, wo Drohnen getestet werden sollen.

„Krieg ist ein Verbrechen an der Menschlichkeit“, sagte Irmgard Scheitler von pax Christi. Nicht erst Krieg und tätige Brutalität seien das Ende der Menschlichkeit, sondern jede Gewalt im Denken und Sprechen. „Wer nicht meiner Meinung ist, hat keinen Verstand oder gleich gar kein Gewissen! Das ist eine Denkungsart, die nicht weiter um sich greifen darf“, so Scheitler. Jeder – und sei seine Haltung noch so unbegreiflich – habe das Recht und die Würde, dass man ihm zuhöre, ihn ernst nehme. „Gewalt ist ein Irrweg, der dadurch nicht besser wird, dass die Menschheit auf ihm wieder und wieder in den Abgrund taumelt.“

Karl-Heinz Peil vom Bundesausschuss Friedensratschlag in Kassel sprach sich für Solidarität mit der Ukraine aus. Das müsse aber heißen, dass sofortige Schritte zur Beendigung dieses Krieges auf diplomatischen Wege eingeleitet werden. Die geplante Belieferung der ukrainischen Armee mit Uranmunition aus Großbritannien werde schwerste Kriegsverbrechen hervorrufen. Dem Westen warf er Doppelmoral vor, da die Kriegsverbrechen der Nato-Staaten im Irak oder auf dem Balkan immer noch nicht anerkannt würden. Im Gegensatz dazu betreibe China eine glaubwürdigere Diplomatie, was jedoch im Westen nicht gewürdigt werde, weil China als neues Feindbild aufgebaut werden soll.

peh