„Servus, habe die Ehre“
Pfarrei und Markt Pförring heißen den neuen Pfarrvikar John Bosco willkommen

28.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:13 Uhr

Freuen sich über Unterstützung durch Pater John Bosco (v.l.): Pfarrsekretärin Claudia Möckel, der bisherige Pfarradministrator Franz Weber, Pfarrer Michael Saller, Pfarrgemeinderatssprecherin Brigitte Mayer und Dritter Bürgermeister Martin Lechermann. Foto: Feßlmeier

Mit einem von den Ministranten gestalteten Gottesdienst und Empfang im Pfarrheim verabschiedeten die Pfarrei und der Markt Pförring den Pfarradministrator Franz Weber und hießen Pfarrvikar Pater John Bosco willkommen. Der aus Tansania stammende Priester unterstützt seit 1. September Pfarrer Michael Saller, der sich weiter in ambulanter Rehabilitation befindet.

Es sei keine Selbstverständlichkeit, aus dem Ruhestand heraus von einem Tag auf den anderen die Krankheitsvertretung in einer Pfarrei zu übernehmen und ein dreiviertel Jahr auszuüben, würdigten Pfarrgemeinderatssprecherin Brigitte Mayer und zweiter Bürgermeister Sebastian Kügel den Einsatz Webers. Dies zeige einmal mehr, wie sehr er der Marktgemeinde, in der er bis 2007 insgesamt 25 Jahre lang als Pfarrer gewirkt habe, verbunden geblieben sei. Weber erwiderte, die Versetzung in die Oberpfalz und der Einsatz dort bis zum Ruhestand habe insoweit Gutes gehabt, „denn sonst hätte ich in Pförring nichts tun dürfen und eben nicht helfen können“. Brigitte Mayer freute sich: „Jetzt müssen wir uns nicht richtig verabschieden, denn Sie verbringen Ihren Ruhestand ja hier bei uns in Pförring.“ Zum Dank gab es einen Geschenkkorb.

Uropa war König mit neun Frauen

„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“, zitierte Kügel den Primizspruch Webers. Diese Freude war auch bei Pater John Bosco zu spüren – etwa, als er im Gottesdienst zum Klatschen von Rhythmen aus seiner Heimat Tansania animierte und als er beim Empfang aus seinem Leben erzählte: „Weil mein Uropa ein König mit neun Frauen war, komme ich aus einer großen Familie.“ Er sei Mitglied der Apostolischen Lebensgemeinschaft in Opus spiritus sancti mit 120 Priestern. Von ihnen arbeiteten zehn wie er in Deutschland, um mit dem Geld die Gemeinschaft zu unterstützen.

Bereits 2009 bis 2017 war Pater John im Raum Landshut, oder in Weiden als „mobiler Priester“ eingesetzt. Danach war er in zwei Bistümern in Tansania tätig. Er beschrieb anschaulich die priesterlichen Aufgaben mit 36000 Katholiken in einer Pfarrei, vier Sonntagsgottesdiensten und Entfernungen von mindestens 30 Kilometern zwischen den Filialkirchen.

„Bayerisch ist die schwerste Sprache“

Pater John versprach, mit allen zusammenzuarbeiten und sich einzusetzen, dass es „der Pfarrei gut geht“. Gleichzeitig bat er um Nachsicht bei sprachlichen Schwierigkeiten: „In meinem Kopf schwirren zu viele Sprachen – Englisch, Suaheli, mehrere Dialekte meines Landes und Deutsch. Aber Bayerisch ist die schwerste. Servus, habe die Ehre.“

DK