In seltenen Fällen wirft sogar Paul Schönhuber ein Buch ins Altpapier. „Manchmal geht es halt nicht anders“, sagt der anerkannte Bibliophile. Als langjähriger Organisator von karitative Bücherbasaren hegt der ehemalige Bücherhändler aber nach wie vor einen gewissen Anspruch. „Schund“ wie er sagt, will er nicht anbieten. Das merken auch die Besucherinnen und Besucher.
„Die Leute sind immer wieder überrascht von der Qualität, die wir haben“, sagt er. Und die Auswahl ist auch was die Quantität betrifft ansehnlich. 80 Kartons mit Büchern stapeln sich alleine in seiner Garage. „Bei der Firma Peters sind sicher noch einmal 150 zwischengelagert“, sagt Schönhuber. In jedem Karton dürften rund 50 Bücher zu finden sein.
Basar am Samstag von 10 bis 14 Uhr in der Donaustraße
Angesichts dieser Dimensionen ist verständlich, dass die Organisation eines Bücherbasars mitunter ein echter Kraftakt ist. Schönhuber ist im 85. Lebensjahr und froh, dass er bei seinen Basaren in Vronis Ratschhaus an der Donaustraße Hilfe bekommt. Der nächste steht am Samstag, 27. Mai, von 10 bis 14 Uhr an. Er findet wieder in der Hofeinfahrt neben dem District Five statt. Die Bücher werden gegen eine Spende abgegeben. Wie lange er die Basare in der gewohnten Form noch anbieten kann, sei derzeit noch nicht abzusehen. „Es ist schon eine Menge Arbeit“, sagt Schönhuber. Schließlich sei es nicht damit getan, einfach den Hof-Verkauf aufzubauen. Immer wieder werden ihm komplette Buch-Nachlässe angeboten, die es zu sichten gilt. „Nicht selten sind es eine Menge angesammelter Bücher, die irgendwo in einem zweiten Stock stehen und erst einmal abtransportiert aussortiert werden müssen.“ Dennoch: „Wir nehmen immer noch Bücher an“, betont er.
Erlös wird gespendet
Die ersten Bücherbasare hat Schönhuber gemeinsam mit Gerda Büttner veranstaltet. Aus deren Erlös sind insgesamt über 5000 Euro für den Verein Wisekids zusammengekommen, der sich vor allem für Aids-Waisen in Sambia engagiert. Seit der Bücherbasar im Ratschhaus stattfindet, wurden auch andere Organisationen bedacht. Etwa das Kunstzentrum Besondere Menschen oder vom Krieg betroffene Ukrainer.
Schönhuber ist gerne bereit auch andere Vereine oder karitative Einrichtungen mit einer Bücherspende zu unterstützen. Wer selbst einen Bücherbasar veranstalten will und Geld für einen wohltätigen Zweck sammelt, darf sich bei ihm gerne Bücher abholen, beton er. „Es sollten aber ein paar starke Leute dabei sein.“
