Bürgermeisterin hisst Regenbogenfahne
Open-Air-Ausstellung zur queeren Geschichte in Ingolstadt

16.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:04 Uhr

Mit einer Regenbogenfahne wird Bürgermeisterin Petra Kleine am Mittwoch die Ausstellung „Queere Geschichte“ eröffnen. Foto: Pixabay

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie lädt die Gleichstellungsstelle der Stadt in Kooperation mit dem Verein Queer Ingolstadt am Mittwoch, 17. Mai, zu einer Open-Air-Ausstellung am Rathausplatz ein. Morgens um 8 Uhr wird Bürgermeisterin Petra Kleine mit dem Aufzug der Regenbogenfahne am Rathaus die Ausstellung „Queere Geschichte – We are Part of Culture“ eröffnen.

Um 16 Uhr findet ein Rahmenprogramm mit Ansprachen von Bürgermeisterin Petra Kleine, Christian Zech von Pro Familia, Steffi Kürten vom Verein Queer, Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sowie mit einem Life-Coaching von Nicole Lorenz zum Thema „Queerness – einfach menschlich“ statt.

Der Weg zu Respekt und Akzeptanz noch nicht vorbei

„Queere Menschen können heute in Deutschland offen leben. Doch der Weg zu mehr Respekt, zu mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz war lang und ist noch nicht vorbei“, sagt Bürgermeisterin Kleine. „Noch immer erfahren queere Menschen Diskriminierung, noch immer erhalten sie Hassnachrichten und werden bedroht. Hier braucht es unsere demokratische Gegenwehr.“

Barbara Deimel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, freut sich über die gute Zusammenarbeit mit dem Queer-Verein und lädt alle Menschen auf den Rathausplatz ein. Die Ausstellung ist von 8 Uhr bis 20 Uhr frei zugänglich. Sie besteht aus Kunstwerken mit Porträts berühmter LGBTIQ*-Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Literatur von der Antike bis zum Ende den 20. Jahrhunderts, zum Beispiel: Leonardo da Vinci, Friedrich II. von Preußen, Simone de Beauvoir, Freddie Mercury, Marlene Dietrich oder Lady Gaga. Die Ausstellung mit ihren Begleittexten will zu Antidiskriminierung, Respekt und Akzeptanz motivieren und wird auf Aufstellern auf dem Rathausplatz präsentiert. „Die Ausstellung schafft es, über starke, anerkannte Persönlichkeiten unserer Geschichte uns heute aktuelle Fragen zu stellen: Was ist eigentlich Geschlecht? Was sind Rollenbilder? Was macht den Menschen aus? Wie haben sich Geschlechterrollen verändert? Diese Fragestellungen laden uns ein, dass wir uns auseinandersetzen und unsere gesellschaftliche Dimension erweitern“, so Deimel.

Transsexualität erst 2018 von der Liste der Krankheiten gestrichen

Steffi Kürten, Vorsitzende von Queer Ingolstadt und Stadträtin, macht darauf aufmerksam, dass in vielen europäischen Ländern homo-, bi-, inter- oder transphobe Unwissenheit, Vorurteile und Gewalt queere Menschen daran hindert, frei und sicher zu leben. Sie findet: „Wir müssen als Gesellschaft hinschauen und für Gleichheit in Vielfalt stehen! Systematische Unterdrückung und Diskriminierung funktionieren nur, wenn wir es zulassen. Es ist immer wieder unglaublich, aber erst 2018 wurde seitens der WHO Transsexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen!“

Regenbogen steht für Vielfalt in der Gesellschaft

Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) wird auf die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, inter- und queer-geschlechtlichen Menschen (LGBTIQ* – das Sternchen steht stellvertretend für weitere Identitäten) aufmerksam gemacht. Der Regenbogen steht dabei mit seinen vielen Farben für die Vielfalt und Diversität unserer Gesellschaft.

Die Ausstellung war seit 2017 in den 20 größten Bahnhöfen Deutschlands zu sehen und wandert weiter durch Rathäuser, Galerien, Museen und Schulen. Nach dem 17. Mai kann sie – insbesondere von den Schulen in Ingolstadt, für die es auch ein Begleitprogramm für die Unterrichtsvorbereitung nach Jahrgängen sortiert gibt – kostenfrei ausgeliehen werden.