Weihnachten im Westviertel
OB Christian Scharpf spricht über sein Familienleben

23.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:57 Uhr

Den Christbaum haben Christian Scharpf und seine Familie schon am vergangenen Wochenende gemeinsam geschmückt. An Heiligabend ist der OB mit seiner Frau vormittags unterwegs und besucht soziale Einrichtungen. Foto: Scharpf

Was macht der Oberbürgermeister nach getaner Arbeit? Nichts Ungewöhnliches: Er fährt heim in sein Haus im Westviertel. Gleich nebenan wohnen seine Eltern und die Schwiegermutter. Ehefrau Stefanie Geith hingegen lebt mit Helene, Magnus, Korbinian und Victoria unter der Woche in München.

„Wir haben einen Modus gefunden, der zwar mit herkömmlichen Rollenvorstellungen nicht bei allen ganz so konformgeht, aber für uns passt“, sagt Christian Scharpf.

Ganz selten findet der OB angesichts des Arbeitspensums wochentags die Zeit, seine Familie in München zu besuchen. Nur an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien ist die ganze Familie in Ingolstadt vereint und versammelt – so wie jetzt zu Weihnachten. Das große Haus füllt sich dann mit Leben und Lärm, im Flur steht – ordentlich aufgereiht – ein Dutzend Schuhpaare, und auf dem Fußboden liegt Spielzeug verstreut.

Feste Rituale am Heiligen Abend

Der Heilige Abend ist wie in vielen Familien von festen Ritualen geprägt. Früher hat Christian Scharpf vormittags immer den Weihnachtspunsch nach einem Rezept seines Großvaters aufgesetzt (siehe unten). Jetzt allerdings ist er selbst dann, wenn andere Ingolstädter noch schnell für letzte Besorgungen auf den Wochenmarkt oder zum Juwelier eilen, als Oberbürgermeister unterwegs. „Ab 11 Uhr besuche ich zusammen mit meiner Frau wie in den vergangenen beiden Jahren soziale Einrichtungen“, sagt Scharpf. Diesmal sind es die Johanniter-Unfallhilfe, die Hauptfeuerwache und die Pflegeeinrichtung Anna-Ponschab-Haus. „Diese drei Einrichtungen stehen stellvertretend für die zahlreichen weiteren, in denen die Beschäftigten unsere Stadt über die Feiertage am Laufen halten und für die Bevölkerung da sind.“ In den vergangenen Jahren war das Paar schon beim Roten Kreuz, am Klinikum, bei der Polizei, bei Bruder Martin, im Heilig-Geist-Spital und beim Contact-Tracing-Team des Gesundheitsamts.

Diese Besuche nehmen gut zweieinhalb Stunden in Anspruch. Danach ist Schluss mit Oberbürgermeister. „Um 16 Uhr nehmen wir uns die Kindermette im Münster vor, ab 17.30 Uhr dürfen sich dann die Kinder in Begleitung eines Erwachsenen die Pfeifturmbläser am benachbarten Westfriedhof anhören, damit zu Hause ungestört das Christkind kommen kann. Gegen 18 Uhr ist dann Bescherung mit anschließendem Abendessen. Es gibt wie jedes Jahr Bauernwürste mit Sauerkraut, danach wird der selbst gemachte Punsch gereicht“, erzählt Scharpf.

In Ingolstadt kommt alles zusammen

Ein klassisches Weihnachtsfest im Kreise der Familie also. „Der Familienmittelpunkt an den Festtagen, während des Jahres an den Wochenenden und in den Ferien war und ist schon immer Ingolstadt als Heimat meiner Frau und von mir und unser beider Eltern“, sagt Scharpf. „Das war schon vor der Geburt unserer Kinder und vor meiner Wahl zum Oberbürgermeister im Jahr 2020 so, als ich noch im Münchner Rathaus gearbeitet habe. Daran hat sich nichts geändert. Deshalb auch unser Hausbau im Westviertel, den wir bereits seit 2015, also weit vor meiner OB-Kandidatur, geplant hatten.“

Dass seine Frau in München arbeitet und sich an der Uniklinik der TU München gerade habilitiert, also den höchsten akademischen Grad erwirbt, hat für Scharpf auch mit dem Thema Chancengerechtigkeit von gut ausgebildeten Frauen zu tun. „Der Gegenentwurf wäre ja, dass meine Frau ihre berufliche Entwicklung für ihren Mann und die Kinder zurückstellt, in Ingolstadt Haus und Hof hütet und ihre medizinische Unilaufbahn aufgibt. Das ist nicht mein Verständnis von einer modernen Frau und zum Glück auch nicht von Stefanie.“

Vergangenen Samstag hat die Familie schon gemeinsam den Christbaum geschmückt. Weihnachten kann kommen.

Traditionelles Punschrezept der Familie Scharpf

Dieses Rezept für einen leckeren Weihnachtspunsch stammt von Hans Scharpf (1906 – 1992), dem in der Griesbadgasse in der Innenstadt aufgewachsenen Großvater von Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf. Den Weihnachtspunsch gibt es in der Familie des OBs schon seit vielen Jahrzehnten traditionell am Heiligen Abend.

Zutaten:

1,5 Liter schwarzer Tee
½Flasche Rum
1 Liter Rotwein, halbtrocken
1 Liter Weißwein, halbtrocken
1 große Bio-Orange
½ Bio-Zitrone
2 Zimtstangen
ein paar Nelkenblüten
Zucker zum Süßen

Zubereitung:

Tee zubereiten, Rum und Wein dazugießen. Ungeschälte Orangen und Zitronen in Stücke schneiden und ebenfalls hinzufügen. Zimtstangen und Nelken mit in den Topf geben (Tipp: Nelken in ein Teesieb füllen). Alles durchziehen lassen und erwärmen. Orangen, Zitronen und Gewürze vor dem Servieren entfernen.