Zuschüsse von der Stadt
Neues Kongresszentrum kostet Ingolstadt 1,1 Millionen Euro pro Jahr

15.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:03 Uhr

Im April soll alles fertig sein: Das Kongresszentrum an der Schlosslände. Foto: Eberl

Im Ingolstädter Kongresszentrum und im Maritim-Kongresshotel sehen die Buchungsdaten positiv aus. Ende April ist Eröffnung. Doch trotz der guten Nachfrage bedarf die von der IFG erbaute und von Maritim betriebene Tagungsstätte eines Zuschusses der Stadt: 1,1 Millionen Euro pro Jahr.



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So viel kostet der Betrieb die Steuerzahler. Im Dezember hat der Stadtrat die regelmäßige Subventionierung genehmigt. Erst sollten es 400.000 Euro pro Jahr sein, die die Stadt ihrem Tochterunternehmen für das Kongresszentrum zuschießt. Doch das reiche nicht mehr aus, berichtet IFG-Chef Norbert Forster auf Anfrage. Vor allem die Kosten für Wartung und Energie seien stark gestiegen.

„Investment in die Bekanntheit und Attraktivität der Stadt“



Die 1,1 Millionen Euro der IFG pro Jahr für das Kongresszentrum seien „ein Investment in die Bekanntheit und Attraktivität der Stadt Ingolstadt“, betont Forster. Mit den Tagungen in dem gediegenen Ambiente „bringen wir viele Leute her, die dann bei uns Geld ausgeben“; das steigere die Kaufkraft.

„Die IFG hat einen ganz klaren Auftrag, den wir erfüllen: Wir stärken den Tourismus in Ingolstadt. Es entstehen neue Jobs. Das fördert die Wirtschaft.“ Die werde dank des Kongressgeschäfts „stabilisiert und diversifiziert“. Die ökonomische Basis der Stadt wird breiter – es kommt zu einer Ergänzung der Automobil-Monostruktur.

Außerdem erwartet der IFG-Chef „Sekundäreffekte für bestehende Ingolstädter Hotels“. Denn das Maritim-Kongresshotel könne trotz seiner 446 Betten nicht alle beherbergen, „wenn wir Kongresse mit 1000 Teilnehmern haben“.

Terminus „Verlustausgleich“



Die Vereinbarung der städtischen GmbH mit der Stadt über den jährlichen Zuschuss für die Tagungsstätte läuft unter dem Terminus „Verlustausgleich“. Man müsse sich das wie bei den öffentlichen Parkhäusern und Tiefgaragen vorstelle, so Forster. Mit denen erwirtschafte die IFG auch keine Gewinne.

Im Gegenteil: Betrieb, Wartung, Unterhalt und Sanierungen erfordern hohen Aufwand. Mit den entsprechenden Kosten. Da die Parkgebühren zumutbar bleiben sollen, subventioniert die Kommune die Parkplätze mit Steuergeld.

Forster freut sich, wenn das große Konferieren an der Rossmühlstraße losgeht. Auch er ist der Zoom-Begegnungen müde. „Große Geschichten zu verhandeln, geht einfach nicht online, sondern nur persönlich.“ Er bestätigt: „Der Trend geht wieder zu mehr Geschäftsreisen.“

sic