Stahlkonstruktion wird ausgebaut
MKKD wieder auf eigenen Füßen

04.02.2024 | Stand 04.02.2024, 21:57 Uhr

Funkenflug im künftigen Museum: Die helle Stützkonstruktion, die das Dach der Gießereihalle einige Jahre getragen hat, wird ausgebaut. Mittlerweile ist rund die Hälfte der modernen Stützkonstruktion abtransportiert. Der Rest soll in den nächsten Wochen folgen. Dann geht der Ausbau der Halle weiter. Fotos: Hauser

Bald steht sie wieder ganz von alleine. Über Jahre hing die historische Gießereihalle in einem Metallkorsett. Unter und in dem zeitweise schwebenden Bau wird seit 2015 das Museum für Konkrete Kunst und Design errichtet.

Schon seit Längerem haben die Mauern wieder belastbaren Bodenkontakt. Die Halle ist quasi gelandet. Jetzt wird auch das Tragwerk entfernt, das bis zuletzt die Dachkonstruktion des denkmalgeschützten Gebäudes hielt. Wie berichtet, sind die historischen Metallstützen bald nach Beginn der Arbeiten ausgebaut und restauriert worden. Seit November 2023 sind sie wieder dort, wo sie Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau der Halle errichtet wurden.

Annäherung ans historische Original

Damit hat die moderne Hilfsstützkonstruktion ausgedient. Seit rund zwei Wochen wird sie Stück für Stück entfernt. „Das ist ein großer Schritt“, sagt Andreas Schächtl, Abteilungsleiter im Hochbauamt. Zum einen, weil die höchsten technischen Hürden der in vielen Belangen einzigartigen Baustelle damit überwunden sind. Aber auch, weil sich der Charakter der rund 100 Meter langen Halle ein weiteres Mal verändert. Der Raumeindruck nähert sich wieder dem historischen Originalzustand an. Auch nach dem Umbau zu einem modernen Museum soll er nachempfindbar sein.

Über 40 Tonnen schwer

Der Ausbau des Traghilfswerks ist nicht ganz banal. Mehr als 40 Tonnen wiegt die Konstruktion. Stellenweise müssen die Stahlträger mit einem Schneidbrenner zerteilt werden, bevor sie an einem Hubsteiger, per Kran oder Lastengurt hinunter in die Halle gelassen werden können. Dabei kommt schweres Gerät zum Einsatz. So schwer, dass die bereits eingezogene Bodenplatte über dem Kellergeschoss zuvor mit Hunderten Schwerlastpfählen abgestützt werden musste. Das schränkt die Arbeitsmöglichkeiten im künftigen Museum unter der Erde ein. „Aber es geht voran“, betont Schächtl. Derzeit werden im Ostteil des Baus die ersten Schritte für die Lüftungsanlage erledigt, die Sanierung der Fassade läuft, das Dach ist bereits so gut wie fertig.

Ein Café im Westen der Halle

Wenn in zwei, drei Wochen die Stützkonstruktion ausgebaut ist, geht der Rohbau im Erdgeschoss weiter. Südlich des sogenannten Lichtschlitzes, der den Blick hinunter in das eigentliche Museum freigeben wird, entstehen einige „Boxen“, wie die Planer sagen. Gemeint sind Räume für das Lager, Personal und die Kühlung für die Gastronomie. Im Stockwerk darüber sind Büros und die Museumspädagogik untergebracht. Ganz im Westen der Halle wird es ein Café geben. Wer dort sitzt und den Kopf in den Nacken legt, wird über sich die ausgefeilte Metallkonstruktion sehen, die das Dach der Halle wieder ganz alleine trägt.