Ingolstädter Halbmarathon
Mit Bestzeit zu Bronze: MTV-Läufer Chris Göltl überglücklich: „Wie ich es mir vorher vorgestellt habe“

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 5:00 Uhr

Steigerte sich um über zwei Minuten: Chris Göltl vom MTV Ingolstadt beim Ingolstädter Halbmarathon. Foto: Rimmelspacher

Chris Göltl vom MTV Ingolstadt war in diesem Jahr der Lokalmatador beim Ingolstädter Halbmarathon. Dabei zeigte sich der 22-Jährige gegen die Konkurrenz aus Äthiopien und im durch die bayerischen Meisterschaften aufgewerteten Starterfeld nervenstark und bestätigte mit einer neuen Bestzeit (bisher 1:12,24 Stunden) erneut seine stetig ansteigende Form.

Herr Göltl, Sie sind 1:10,02 Stunden gelaufen, Dritter bei der ,Bayerischen’ geworden und haben Gesamtrang sechs erreicht. Sind Sie zufrieden?
Chris Göltl: Ich bin tatsächlich sehr zufrieden. Zwischenzeitlich dachte ich, es wird eine 1:11, aber wir waren so gut auf Kurs, das Tempo hat so gut gepasst, dass es am Ende doch die 1:10 geworden ist. Es war einfach ein geiler Tag, die Temperaturen haben gepasst – genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.

Sie liefen lange Zeit in einer Gruppe mit Jonas Haiß und Andreas Hecht. Haben Sie sich gegenseitig helfen und pushen können?
Göltl: Auf jeden Fall. Ich wusste, dass es für mich unmöglich war, noch weiter nach vorne reinzulaufen. Keine Frage, die beiden Jungs haben mich gut mit durchgezogen, das war eine Top-Dreiergruppe.

Aber es gab sicher auch einige Positionskämpfe und Tempoverschärfungen, oder?
Göltl: Auf den letzten Kilometern habe ich schon gemerkt, dass die Jungs dann doch etwas mehr Erfahrung haben in diesem Tempobereich, für mich war es ja der erste 1:10-Stunden-Lauf. Aber ich habe gespürt, dass dies für mich in den nächsten Jahren hier definitiv noch besser wird und ich dann bei so einem Machtkampf auch richtig mitwirken kann.

Sie galten im Vorfeld nicht nur aus lokaler Sicht als Mitfavorit. Was hat das mit Ihnen gemacht, als Sie am Renntag gehört haben, dass drei starke Äthiopier nachgemeldet haben?
Göltl: Eigentlich nichts, weil ich gewusst habe, dass die unter 1:05 Stunden laufen. Ich habe genau gewusst, dass ich das weder laufen will noch kann. Also bin ich bei meinem Plan geblieben, genauso wie ich es mir vorher vorgestellt habe. Das war für mich das Wichtigste.

Die kühlen Temperaturen, die rund 200 Höhenmeter, die wechselnden Bodenverhältnisse: Was hat Ihnen unterwegs am meisten Sorgen bereitet?
Göltl: Wenn es über die Brücken geht, das beißt dann schon mal, klar. Was ich aber schlimmer fand, war der Schotter rund um den Baggersee. Der kostet echt viel Kraft. Das habe ich noch viel mehr gespürt, als die kleinen Hügelchen.

Diese magischen 1:10 Stunden: Sie hatten vorher gesagt, dass Sie dort unbedingt mal hinwollen. Jetzt ist eine Endzeit von 1:10,02 Stunden geworden.
Göltl: Ja, das ist erstmal absolut top. Klar ärgern einen dann die zwei Sekunden hinten dran, die hätten natürlich auch noch fallen können. Aber es ist auch so absolut okay, ich bin total zufrieden damit.

Und der nächste Ingolstädter Halbmarathon kommt ja bestimmt. Beim Blick auf diese zwei Sekunden dürfte für Sie schon feststehen, mit welcher Ambition Sie im kommenden Jahr hier starten werden, oder?
Göltl: Ja genau, für nächstes Jahr habe ich definitiv schon jetzt ein Ziel (lacht).

Das Gespräch führte
Norbert Roth.