Zu "Knallhart und bombensicher" (DK vom 10. Oktober), worin es um den Rathausneubau in Reichertshofen geht:
Durch den Beschluss des Gemeinderats vom Januar 2018 zum Bau eines neuen Rathauses am Unteren Markt könnte Reichertshofen eine neue Chance wahrnehmen, diesen Platz endlich zu bebauen und sinnvoll zu nutzen. Um diesen Beschluss gibt es jedoch eine kontroverse Diskussion, welche letztendlich in einem zweifelhaften Bürgerbegehren endete.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts "Neubau Rathaus" ist natürlich dessen Finanzierbarkeit. Für ein Rathaus, ob Neubau oder Renovierung, stehen keine oder nur geringfügige Fördermittel zur Verfügung. Laut Aussage der Regierung von Oberbayern sind Rathäuser Angelegenheiten der Kommunen und werden nicht gefördert. Eine Renovierung mit Umbau des jetzigen Rathauses zu einem Kultur- und Bürgerhaus wird dagegen mit voraussichtlich 60 Prozent bezuschusst, wodurch der Weg zu einem Rathausneubau am Unteren Markt aus finanzieller Sicht offensteht. Zugleich kann das renovierte Schloss als Bürgerhaus und Erlebnisbücherei weiterhin eine wichtige Rolle im Leben der Reichertshofener Bürger spielen.
Reichertshofen hat am 25. November mit dem Bürgerentscheid die Möglichkeit, das Problem der Brache am Unteren Markt zu lösen, das Schloss zu renovieren und gleichzeitig die Belebung und Modernisierung des Ortskerns durch einen Verwaltungsneubau voran zu treiben. Ich bin mir sicher, im Zuge des Architektenwettbewerbs wird am Unteren Markt nicht der befürchtete Betonklotz, sondern ein ansehnliches und zeitgemäßes Rathaus entstehen.
Stefan Finkenzeller
Reichertshofen
