Baustellen an A9 und Weberkreuzung: Der Verkehrskollaps droht

23.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:49 Uhr
Die Römerstraße leitet den Verkehr derzeit möglichst um die Weberkreuzung in Hepberg herum. −Foto: Staatliches Bauamt Ingolstadt

Zum Artikel "Eine dauerhafte Lösung?" (DK vom 14. August), in dem es um die provisorische Umgehungsstraße bei Hepberg anlässlich der Bauarbeiten an der Weberkreuzung geht:



A9-Baustelle und Weberkreuzung-Umbau in Hepberg - eine wahre Meisterleistung in Sachen Verkehrs- und Baustellenplanung ist im Ingolstädter Norden geglückt, wo zwei Großbaustellen zeitgleich begonnen haben. Seit 13. August läuft die Fahrbahnerneuerung der A9 zwischen Denkendorf und Lenting. Wie die Autobahndirektion Nordbayern mitgeteilt hat, dauert die Baumaßnahme bis Mitte Oktober. Während der Bauzeit wird der gesamte Verkehr über die Richtungsfahrbahn Nürnberg geführt, dabei stehen dem Verkehr in Richtung Nürnberg drei Fahrstreifen und dem Verkehr in Richtung München zwei Fahrstreifen zur Verfügung.

Gleichzeitig läuft die Baumaßnahme an der Hepberger Weberkreuzung. Die Umfahrungsstraße (Römerstraße) ist seit Donnerstag, 16. August, für den Verkehr freigegeben da es nun auch zu Behinderungen wegen der Bauarbeiten an der Weberkreuzung kommen kann.

Wer nun eins und eins zusammenzählen kann, wird schnell erkennen, dass ein Verkehrschaos vorprogrammiert ist. Wenn die Autobahn Richtung München (während der Baustelle nur zwei Spuren) dicht/gesperrt ist, werden viele Fahrzeuge in Denkendorf abfahren und eine Ausweichroute auf der Landstraße suchen, sodass sie zwangsläufig durch Hepberg direkt zur Weberkreuzung-Baustelle fahren müssen. Wer von der neuen Umfahrung Römerstraße in Hepberg auf die A9 kommen will, kommt an der Staatsstraße 2335 an. Mit der jetzigen dort herrschenden Vorfahrtsregelung (der Verkehr auf der Staatsstraße 2335 von Etting Richtung Autobahn hat immer Vorfahrt) ist es Linksabbiegern, die Richtung Autobahn wollen, nahezu unmöglich, abzubiegen. Zudem ist die Staatsstraße chronisch überlastet, sodass im Berufsverkehr sowieso Rückstau bis weit nach besagter Kreuzung Richtung Autobahn herrscht.

Weiter wird es interessant zu sehen sein, wenn schwere Lkw die Umfahrung Römerstraße in Hepberg nutzen werden: In dem Bereich der Umfahrung, wo es in Hepberg in die Friedhofstraße und weiter Richtung Staatsstraße 2335 geht, gibt es ein massives Gefälle mit starken Bodenschwellen. Für nicht ortskundige Lkw-Fahrer schwierig zu erkennen und zu meistern.

Es ist völlig unverständlich, solche gravierenden Baumaßnahmen gleichzeitig laufen zu lassen. Es steht außer Frage, dass beide Baumaßnahmen richtig und wichtig sind. Aber eine Abstimmung zwischen den zuständigen Behörden (Autobahndirektion Nordbayern und Staatliches Bauamt Ingolstadt) scheint es nicht wirklich gegeben zu haben. Ebenfalls fehlt vollständig ein an die Baumaßnahme Weberkreuzung angepasstes Umleitungskonzept, wenn die Autobahn während der Arbeiten an der A9 wegen eines Unfalls oder sonstiger Ereignisse blockiert oder gesperrt ist.

Bereits am ersten Tag (20. August), an dem die Autobahn zweispurig wurde, war durch Hepberg kein Durchkommen mehr. Eine Möglichkeit wäre, dass der Verkehr auf der Landstraße von Denkendorf beziehungsweise Stammham kommend an der Zufahrt zum Rastplatz Köschinger Forst auf die Autobahn einfahren darf. Dies ist nach der aktuellen Beschilderung leider verboten - aber auch hier wären wohl vorab einige Arbeiten notwendig, um die Straßen entsprechend zu ertüchtigen und als Umleitungsstrecke zu beschildern. Entlasten würde diese Maßnahme - insbesondere die Hepberger Bürger - allemal.
Michael Drätzl, Hepberg