2. Frauen-Bundesliga:
Krise hält an: 70 ordentliche Minuten reichen FC Ingolstadt in Sand nicht zum Erfolgserlebnis

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 18:35 Uhr
Sabine Kaczynski

Zwischen Freud und Leid: Katharina Krist erzielte in Sand den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für den FC Ingolstadt, verpasste bei einer gute Chance aber den zweiten Treffer. Foto: Inkognito

Auch im sechsten Spiel der Rückrunde in der 2. Frauen-Bundesliga gab es für die Fußballerinnen des FC Ingolstadt keinen Grund zu jubeln: Beim Tabellensechsten SC Sand unterlagen die Schanzerinnen am Geburtstag ihres Cheftrainers Miren Catovic (35) mit 1:4 (0:1) und haben als Tabellen-Neunter nun noch sechs Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsrang.

Nach einer spielerisch schwachen ersten Halbzeit, mit dem Elfmeter-Führungstreffer der Gastgeber als Höhepunkt, wurde die Partie im zweiten Durchgang nach dem Ausgleich der Schanzerinnen durch Katharina Krist zwar spannender, doch drei weitere Gegentreffer sorgten schließlich für die vierte Niederlage des FCI in Folge.

In den ersten Spielminuten machte Gastgeber Sand gleich viel Druck, die Schanzerinnen befreiten sich mit langen Pässen in die Spitze, die jedoch nur selten eine Abnehmerin fanden. Auch die Gastgeberinnen konnten trotz deutlich höherer Spielanteile zunächst keine echte Torgefahr kreieren. Die erste Chance ergab sich in der 14. Minute nach einer Ecke, doch Amelie Bohnen schlug nach einer Stafette über den Ball. Die FCI-Frauen bemühten sich, fanden jedoch offensiv kein Mittel gegen den Sechsten. Insgesamt wirkten die Gäste nervös, unsicher und leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. So gelang der erste Torschuss der Schanzerinnen erst in der 21. Minute nach einem Pass von Nina Penzkofer auf Ivana Slipcevic, deren Abschluss jedoch harmlos blieb. Dann wurde auf der Gegenseite Tabea Griß nach einem Freistoß von Jenny Gaugigl bei der Ballannahme gefoult – und Schiedsrichterin Selina Menzel zeigte auf den Elfmeterpunkt. Julia Matuschewski versenkte die Kugel zur 1:0-Führung des SC (26.).

Auch im Weiteren war die Partie von vielen Zweikämpfen gekennzeichnet, es wollte sich kein wirklicher Spielfluss entwickeln. Beide Teams verloren häufig den Ball, gute Kombinationen sahen die 428 Zuschauer selten, stattdessen gab es viele Freistöße. Erst in der 45. Minute verzeichnete Sand durch Bohnen mal wieder einen Abschluss in Richtung FCI-Tor, der jedoch sein Ziel verfehlte. „Die Mannschaften haben sich gegenseitig neutralisiert, daher war vor beiden Toren wenig zu sehen. Wir haben im letzten Drittel zu unruhig agiert und konnten die Räume überhaupt nicht nutzen“, meinte Catovic zur Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Torschuss der Gastgeberinnen durch Rio Takizawa, den Daum entschärfte (46.). Ansonsten blieb das Bild zunächst unverändert: Viele Zweikämpfe, Nicklichkeiten, Fehlpässe, Einwürfe und Freistöße kennzeichneten die zerfahrene Partie. Selten gelang einem der beiden Teams eine Kombination über mehr als drei Stationen.

Die erste nennenswerte Situation: Nach einem Solo von Sands Noemi Gentile klatschte der Schuss von Emily Evel an die Latte, den Nachschuss von Gaugigl lenkte Daum zur Ecke (55.). Fünf Minuten später machten es die Schanzerinnen besser: Nach guter Vorarbeit von Paula Vidovic glich Katharina Krist zum 1:1 aus.

Dann war wieder Sand an der Reihe: Nach einer Flanke von Leonie Kreil traf Emma Loving erst nur das Außennetz (65.), hatten fünf Minuten später dann aber mehr Glück: Nach einem Freistoß von Gaugigl behielt Loving im Gewühl den Überblick und traf zum 2:1 (70.). Es blieb spannend: Nach einem Freistoß von Ingolstadts Samantha Stiglmair entwischte Krist ihrer Gegenspielerin und zielte nur knapp am rechten Torpfosten vorbei (75.). Das hätte der erneute Ausgleich sein können. Stattdessen aber machten die SC-Frauen kurz darauf alle Ingolstädter Hoffnungen zunichte: Erst erhöhte Michelle Klostermann auf 3:1 (80.), ehe Leonie Kreil zwei Minuten später den 4:1-Endstand besorgte.

„Bis zur 70. Minute haben wir uns ganz ordentlich präsentiert, hatten eine gute Phase, erzielen den Ausgleich, der uns aber leider keinen Push verliehen hat. Stattdessen kassieren wir – ähnlich wie gegen Jena – innerhalb von zwölf Minuten drei Gegentore. Momentan reicht unsere mentale Stärke nicht für 90 Minuten“, meinte Catovic.

Jetzt hat der FCI-Coach zwei Wochen Zeit, um seine Mädels wieder in die Spur zu bekommen. Eine Pause, die die Schanzerinnen „definitiv brauchen, um danach Gas zu geben. Das Spiel gegen den FC Bayern (14. April, Anmerk d. Red.) ist immens wichtig, auch die folgenden Partien müssen wir unbedingt gewinnen“, stellte der Trainer klar. Höchste Zeit für die Wende, soll das vermutlich heißen.

DK


FC Ingolstadt: Daum – Härtl, Ebert, Fritz, Krist – Böhm (50. Stiglmair) – Pekel, Slipcevic, Reikersdorfer, Vidovic (74. Heigl) – Penzkofer (64. Reininger).
Tore: 1:0 Matuschewski (26.), 1:1 Krist (60.), 2:1 Loving (70.), 3:1 Klostermann (80.), 4:1 Kreil. – Schiedsrichter: Jochum (Riegelsberg). – Zuschauer: 428.