Sieglos-Serie hält an
Kommentar: FC Ingolstadt stagniert in der 3. Liga auch unter Köllner und Grlic

19.03.2024 | Stand 20.03.2024, 13:04 Uhr

FCI-Trainer Michael Köllner und die Schanzer sind nach dem 0:1 gegen Verl seit sechs Spielen sieglos. Foto: Bösl

Am 20. Vereinsgeburtstag samt 2:1-Sieg gegen Dresden war die FCI-Welt noch in bester Ordnung. Das 1:3 von Giesing eine Woche später also nur ein Ausrutscher? Denkste!



Die Niederlage bei den Löwen leitete eine Schanzer Sieglos-Serie von inzwischen sechs Partien ein, die dem Klub eine Frühjahrsdepression beschert. Am gravierendsten beim jüngsten 0:1 gegen den SC Verl war die Art und Weise der Heimniederlage.

In der ersten Halbzeit vermittelten blutleere Schanzer den Eindruck, als hätten sie die Liga abgehakt. Nach holprigem Start hatte ein starker Herbst zunächst noch die Träume von der Rückkehr in die 2. Bundesliga genährt, auch wenn der Verein beim Formulieren des Saisonziels das Wort Aufstieg mied wie der Teufel das Weihwasser. Durch die aktuelle Misere setzte sich der FCI selbst matt, obwohl Dynamo und Co. den Schanzern durch ihre zahlreichen Patzer den roten Teppich für eine Rückkehr in den Kampf um die vorderen Plätze ausrollten.

FC Ingolstadt: Hohe Bedeutung der restlichen Saison

Der sportliche Wert der ausstehenden acht Liga-Spiele hält sich in Grenzen. Dennoch geht es für den FCI um viel: Er muss wieder in Form kommen, um seine Fans nicht noch öfter so krass zu enttäuschen wie gegen Verl oder den SC Freiburg II. Und um das Mindestziel Triumph im Toto-Pokal/Qualifikation für den DFB-Pokal zu erreichen, was in der aktuellen Verfassung schwer genug wird.

Anfang April 2023 traten Trainer Michael Köllner und Sportdirektor Ivica Grlic bei den taumelnden Schanzern an und sicherten noch den Klassenerhalt. Heuer sollte alles besser werden, doch ihr spielerisch nur leicht verbessertes Team stagniert im Niemandsland, mit nur sechs Punkten mehr als vor einem Jahr, einem der teuersten Kader der Liga und exzellenten Trainingsmöglichkeiten.

Schanzer müssen Kader wieder umkrempeln

Nach dem ersten Drittliga-Abstieg brauchte der FCI ein Jahr bis zur Rückkehr in die 2. Liga, nach dem zweiten zwei, nach dem dritten mindestens drei. Die Konsequenz aus dem klar verpassten Saisonziel kann nur lauten, dass der Kader im Sommer einer starken Nachjustierung bedarf. Im Anschluss muss Trainer Köllner eine Taktik finden, die besser zur Mannschaft passt. Sonst verkommt der FCI in der 3. Liga immer mehr zur grauen Maus – und darauf hat niemand im Klub Lust. Die Schanzer kennen ihr Potenzial selbst ja am besten.