Der Mann lächelt nicht. Giuliano Carmignola betritt die Bühne in der Kirche St. Pius wie ein Lehrer, der statt wohltönender Vivaldi-Konzerte Strafarbeiten verteilen möchte. Wir sind nicht zum Vergnügen hier. Keine freundliche Ansprache, nur ein barscher Hinweis auf Englisch, die Smartphones in den Taschen zu lassen. „Clear?“ Wie soll da gute Stimmung aufkommen? Kommt auch nicht. Statt des heiteren, im Programm an erster Stelle aufgeführten Konzerts in D-Dur RV 232 hatte Carmignola das düstere Konzert RV 281 in e-Moll an den Anfang gestellt.