Kein Platz für Vierbeiner?
Bezirksausschuss Ingolstadt Mitte muss weiter nach einer Hundewiese suchen

19.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:10 Uhr

Wenn’s pressiert, hier entlang: Die WC-Anlage des Biergartens am Künettegraben soll öffentlich zugänglich werden. Foto: Brandl

Von Michael Brandl

Ingolstadt – Frage: Was wird aus dem lange geäußerten Wunsch im Bezirksausschuss (BZA) Mitte nach einer Hundewiese? Antwort: Absehbar wahrscheinlich nichts.

Der seit Monaten von dem Bürgergremium ins Auge gefasste, augenscheinlich kaum genutzte Hubschrauberlandeplatz auf der großen Wiese im Hindenburgpark kommt für das Vorhaben nicht mehr infrage, wie Vorsitzender Franz Ullinger (FW) in der jüngsten Sitzung des BZA mitteilte. Der Zaun um das Gelände solle abgebaut werden, weil er nicht mehr vollständig erhalten sei, ging aus der jetzt vorliegenden Mitteilung hervor. Eine Instandsetzung – wie es sich der BZA vorgestellt hatte – komme demnach nicht infrage. „Wir bleiben an dem Thema aber dran und sind weiter auf der Suche“, hieß es aus dem Gremium. Zugleich erfolgte der Hinweis an die Bürger nach geeigneten Plätzen im Innenstadtgebiet Ausschau zu halten und sie dem BZA mitzuteilen.



Erfreulicheres gab es zur Toilettenproblematik am Spielplatz im Künettegraben zu vermelden. Auch hier rang der BZA mit der Verwaltung jahrelang um eine Lösung, die sich nun – Dank der Unterstützung von Baureferent Gero Hoffmann, der die gute Nachricht in der Sitzung des Bezirksausschusses Mitte persönlich überbrachte – realisieren ließ. Demnach stellt die dort ansässige Gastronomie ihre WC-Anlage zur Verfügung, wenn die Stadt dafür die Reinigungskosten in voller Höhe übernimmt. Die Anschaffung und Installation einer zeitgesteuerten Schließanlage für die WC-Türen übernimmt der BZA, wie dieser einstimmig beschloss. Das Vorhaben solle noch in diesem Sommer umgesetzt werden.

Idee: Zugang zum Pfeifturm auch ohne Führung

Unterstützen will der BZA den Antrag einer Stadtführerin, der vorsieht, den Pfeifturm am Alten Rathaus für Gäste und Touristen auch außerhalb der Führungszeiten zu bestimmten Uhrzeiten und unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen etwa über ein Drehkreuz zugänglich zu machen. Tickets für die Begehung könnten in der Touristinfo verkauft werden, so die Idee, die der BZA einstimmig zur Prüfung an die Verwaltung verabschiedet hat. Auch das in die Jahre gekommene Windrad bei der Antoniusschwaige und dessen Umfeld sollen ertüchtigt werden – so sieht es der Antrag eines Bürgers vor. Seiner Ansicht nach stehe es gerade in der heutigen Zeit als Sinnbild für klimaneutrale Energie, sei aber inzwischen „stark verkommen“, wie er fand. Der BZA leitete auch diesen Antrag nach einstimmigem Beschluss zur Prüfung weiter – ebenso mehrheitlich den Wunsch nach mehr Parkplätzen für motorisierte Zweiräder im Umfeld der Kreuzstraße und Bergbräustraße, der von einem Bürger geäußert wurde.

Unterrichtet hat der BZA darüber, dass eine Verlegung des Weges, der unmittelbar an der Liegewiese des Wasserspielplatzes Donauwurm am Baggersee vorbeiführt, offenbar in Planung sei. Näheres dazu solle in der nächsten Sitzung folgen. Das Gremium setzt sich schon länger für die Verlegung ein, um den Aufenthalt am Donauwurm für Besucher angenehmer zu gestalten.

Auf einstimmigen Zuspruch stieß die Vorstellung des Donau-Renaturierungskonzeptes, das die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz in der Sitzung vorstellte. Demnach liege im Bezirk Mitte der wertvollste Bereich des Donauufers, der durch eine sogenannte Insellösung vor dem Betreten geschützt werden solle. Hierfür sei die Verlegung des Steges über die Ludl wünschenswert, wurde erklärt. Das gesamte Konzept sieht demnach vor, den Auwald im Westen von Neuburg her und im Osten bei Großmehring zu einem Biotopverbund zusammenzuführen, um den Artenschutz zu gewährleisten. Das Thema sei für Juli im Stadtrat vorgesehen, hieß es.

Gedenken an Opfer der Hexenverfolgung

Seit gut eineinhalb Jahren ist Andreas Friede als Kontaktbeamter der Polizei in der Innenstadt unterwegs. Jetzt stellte er sich dem Gremium persönlich vor und berichtete über seine Aufgaben. Er verstehe sich demnach als Ansprechpartner für jeden und wolle sich der Probleme der Bürger gerne im direkten Kontakt annehmen und bei der Lösung helfen, bevor es etwa zu einer Anzeige komme, wie er sagte. Neben seiner Arbeit als Kontaktbeamter gehöre auch die Präventionsarbeit an den Innenstadtschulen zu seinem Aufgabenbereich.

Befürwortet hat die Verwaltung die Anbringung einer Gedenktafel vor dem Taschenturm für die Opfer der Hexenverbrennungen in Ingolstadt. Der Antrag kam vom BZA. Die Kosten übernehme das Kulturamt, hieß es. Auch seien bereits drei Künstler ausgewählt worden, die sich Gedanken über die Gestaltung machen sollten.

DK