50 Jahre Sing- und Musikschule
Jubiläumskonzert im Festsaal Ingolstadt am Sonntag

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 11:03 Uhr

Die Sing- und Musikschule konzertierte beim Internationalen Museumstag im Deutschen Medizinhistorischen Museum. Foto: Hauser (Archiv)

Die Simon-Mayr-Sing- und Musikschule feiert am Sonntag, 5. Mai, mit einem Jubiläumskonzert im Festsaal Ingolstadt ihren 50. Geburtstag. Das zweistündige Konzert beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Bei diesem Jubiläumskonzert zeigt die Musikschule mit solistischen Beiträgen der besten Schülerinnen und Schüler, mit klassischen Ensembles, dem Gospelchor, der Bigband und Rockbands einen eindrucksvollen Querschnitt ihres Könnens. Von Barock zum Rock, von der Klassik zur Gospelmusik reicht der stilistische Bogen des Konzerts.

Vor 50 Jahren, im Oktober 1974, wurde die Städtische Sing- und Musikschule gegründet. Der erste Schulleiter war der inzwischen verstorbene Musiklehrer Franz Krammer. Die Neugründung zeigte schnell Erfolg, denn bereits ein Jahr später wurde der Unterricht auf Trompete, Posaune, Tenorhorn, Althorn, Tuba, Klarinette und Klavier ausgeweitet. Da die Schülerzahl schnell anstieg, auf 247 im Jahr 1976, suchten das Kulturamt und der damalige Oberbürgermeister Peter Schnell ein eigenes Schulgebäude für die Musikschule. Der Turm Baur, ein ehemaliges Festungsgebäude, stand schon 1975 zur Diskussion, es dauerte aber noch bis 1981 bis die Musikschule in ihr eigenes Gebäude einziehen konnte.

Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler



In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Musikschule mit ihren derzeit über 2000 Schülerinnen und Schülern stetig weiterentwickelt und vergrößert. Bereits in den 1980er Jahren wurde der Instrumentalunterricht in nahezu allen Orchesterinstrumenten angeboten sowie die musikalische Früherziehung für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter eingeführt. Ebenfalls in den frühen 80ern entstand die Bigband, damals geleitet von Franz Zäch. 1998 dann die erste Rockband, 2002 die Sparte Ballett und Tanz unter der Leitung von Katharina Grill. 2003 kam als neues Instrument die Saz dazu, eine türkische Laute. 2005 gründete sich der Gospelchor, die „Simon Gospel Singers“, bei dem inzwischen 50 Sänger und Sängerinnen mitwirken. Darüber hinaus kam es zu Kooperationen wie die der Bläserklassen mit dem Katharinen-Gymnasium.

Nach den Schulleitern Franz Kramer, Edi Kellner, Otmar Fösel und Franz Zäch leitet seit 2015 erstmals eine weibliche Lehrkraft die Musikschule, Brigitte Pinggéra. Im aktuellen Schuljahr 2023/2024 unterrichten 52 Lehrerinnen und Lehrer an der Musikschule. Etwa 2000 Schüler lernen eines der angebotenen 27 Instrumente oder singen, sind bei der musikalischen Früherziehung dabei, lernen Ballett und Tanz, spielen in einem der vielen Ensembles oder singen im Gospelchor. Auch Erwachsene können hier ihren oft lang gehegten Traum, ein Instrument zu lernen, in die Tat umsetzen. Immerhin 14 Prozent der Musikschülerinnen und -schüler sind älter als 25 Jahre.

Bayerische Musikschulverordnung entscheidend für Qualität

Für die hohe Qualität der bayerischen Musikschulen ist laut Pinggéra die im Jahr 1984 erlassene Bayerische Musikschulverordnung von entscheidender Bedeutung. Danach darf die Bezeichnung „Musikschule“ beziehungsweise „Sing- und Musikschule“ nur von solchen Einrichtungen geführt werden, die bestimmte Mindestanforderungen hinsichtlich der Unterrichtsfächer, des Angebots von Ensembleunterricht und der Qualifikation der Lehrkräfte erfüllen. Dazu gehören das Unterrichtsangebot in der elementaren Musikpädagogik, ein umfassender Instrumental- und Vokalunterricht und die Ensemblefächer. Nach der Musikschulverordnung dürfen an einer Musikschule nur qualifizierte Lehrkräfte unterrichten, die eine Diplommusiklehrerprüfung oder eine staatliche Anerkennung als Musiklehrer nachweisen.